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Ein fast 400 Millionen Euro schweres Projekt soll es den Innsbruckern künftig ermöglichen, die Tiroler Landeshauptstadt ohne Umsteigen von Ost nach West zu durchqueren.

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Innsbruck - Die Regionalbahn wird weitergebaut, der Gemeinderat stimmte mit 35 Pro- und fünf Gegenstimmen (FP, Liste Federspiel) dafür. Die SP hatte sich zwar vor der Sitzung noch gegen eine Errichtung der Straßenbahn bis zur Peerhofsiedlung ausgesprochen, stimmte dem Ausbau aber dann doch zu. Die roten Gemeinderäte Helmut Buchacher und Arno Grünbacher hätten die 13 Millionen Euro eigentlich lieber in billigere Tickets für Kinder, Jugendliche und Senioren investiert.

Bis 2018 soll die Straßenbahn im Westen die Peerhofsiedlung und im Osten das Gasthaus "Rumer Hof" erreichen. Ende vergangener Woche fuhr die "3er" erstmals zum Einkaufszentrum "West". Trotz der Kostensteigerung von 372 Millionen Euro im Jahr 2007 auf aktuell 392 Millionen steht die Stadt relativ geschlossen hinter dem Projekt. Um die Kosten nicht weiter ansteigen zu lassen, soll möglichst "schnell" gearbeitet werden. Bürgermeisterin Christine Oppitz-Plörer (Liste "Für Innsbruck") wünscht sich, dass nicht nur die Bauarbeiten zügig vorangehen, sondern dass auch Entscheidungen in Ämtern und Gremien schneller getroffen werden.

Bürgerbeteiligung zur Streckenführung

Die grüne Vizebürgermeisterin Sonja Pitscheider begrüßt die geplante begleitende Kontrolle der Kosten. Experten würden so "große Kostensprünge verhindern". Zudem soll mit den Stadtbewohnern über genaue Streckenführung diskutiert werden. Die Straßenzüge für den Ausbau der Äste der Regionalbahn seien zwar fixiert, aber wo genau die Gleise verlegt werden, könne aber noch diskutiert werden.

Ab März wird in der Höttinger Au weiter Richtung Westen bis zum Technik-Campus der Universität gebaut. Oppitz-Plörer stellt die Stadtbewohner längerfristig auf weitere Baustellen ein. Der Leipziger Platz und die Friedensbrücke sollen hingegen bereits im Frühjahr fertiggestellt sein. Auch der Vertrag mit dem Land sei unter Dach und Fach.

Der Landesrechnungshof hatte kritisiert, dass es nach jahrelanger Bauzeit immer noch keinen Vertrag zwischen Land und Stadt gebe. Im Vertrag enthalten ist ein Bekenntnis zur Fortführung des Regionalbahnprojekts. Ebenfalls im Vertrag festgeschrieben ist das Prinzip der Einstimmigkeit. Hat doch das Land mit vier Prozent nur geringe Gesellschaftsanteile an den Innsbrucker Verkehrsbetrieben, finanziert jedoch rund 49 Prozent. (ver, DER STANDARD, 18.12.2012)