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Jean-François Copé und François Fillon kämpfen um den UMP-Vorsitz.

Foto: Reuters/Platiau

Paris - Im seit Wochen andauernden Machtkampf um die politische Nachfolge von Nicolas Sarkozy zeichnet sich offensichtlich eine Kompromisslösung ab. Der nach einer umstrittenen Urabstimmung zum Chef der konservativen UMP-Partei gekürte Jean-François Copé (48) will nach Angaben eines Vertrauten eine Neuwahl akzeptieren.

Sie solle im September des kommenden Jahres abgehalten werden, berichtete die französische Nachrichtenagentur AFP am Sonntag unter Berufung auf die ungenannte Quelle. Im Gegenzug dürfte Copés Rivale, Sarkozys einstiger Premierminister François Fillon (58), die Gründung der eigenen Fraktion in der Nationalversammlung rückgängig machen.

Der Streit um den Vorsitz der größten französischen Oppositionspartei UMP sorgt in Frankreich seit Wochen für Schlagzeilen. Nach der Urabstimmung Mitte November wurde Copé von parteiinternen Gremien zum Sieger erklärt. Fillon weigert sich allerdings, das äußerst knappe Ergebnis zu akzeptieren, und wirft den von Copé-Anhängern dominierten Parteiinstanzen Wahlmanipulationen vor. Fillon hat eine eigene Fraktion in der Nationalversammlung gegründet, um Druck auf das gegnerische Lager auszuüben. Er forderte ursprünglich Neuwahlen bereits im März. Copé wollte bis mindestens Frühjahr 2014 im Amt bleiben. (APA, 17.12.2012)