Manila - Knapp zwei Wochen nach dem Taifun "Bopha" ist die Zahl der Toten auf den Philippinen auf mehr als tausend gestiegen. Bisher seien 1.020 Todesopfer geborgen worden und die Zahl werde wohl noch weiter steigen, erklärte der Leiter des Katastrophenschutzes, Benito Ramos, am Sonntag. Zwölf Tage nach dem Sturm würden noch 844 Menschen vermisst, viele davon Fischer, die während des Tropensturms auf See waren.

Die meisten Toten gab es nach Angaben von Ramos auf der Südinsel Mindanao. Er fürchte, dass viele der Vermissten tot sein, sagte Ramos. "Die Opferzahl wird weiter hochgehen. Wir haben gestern eine Menge Leichen gefunden, vergraben unter umgestürzten Bäumen und Schutt." Der Militärsprecher Lyndon Paniza war noch weniger optimistisch, Überlebende finden zu können. "Wir sind nun bei der Bergung (der Leichen). Der Such- und Rettungseinsatz ist vorbei."

Mindanao besonders betroffen

Die Einsatzkräfte seien vorbereitet gewesen, hätten aber nicht die Intensität des Sturmes auf Mindanao erwartet, sagte Ramos. Dieser Landesteil sei letztmals 1912 von einem derart heftigen Sturm getroffen worden. Mehr als 27.000 Menschen leben derzeit noch immer in Notunterkünften. In der weitgehend zerstörten Stadt New Bataan versuchten Einwohner, aus Bruchholz Hütten zu errichten. Nach UN-Angaben leiden fünf Millionen Philippiner unter den Folgen des Wirbelsturms.

"Bopha" war am 4. Dezember über das Land hinweggefegt, am Sonntag darauf kehrte er noch einmal mit verminderter Kraft, aber heftigen Regenfällen zurück. Viele Bauern verloren ihre gesamte Ernte. Laut Ramos dürfte die Opferzahl von "Bopha" die 1.268 Toten des Taifuns "Washi" im Dezember 2011 übertreffen. Im Schnitt gibt es auf den Philippinen jedes Jahr 20 schwere Stürme oder Taifune. "Bopha" war bisher der heftigste Sturm in dieser Regenzeit. (APA, 16.12.2012)