In der Affäre um Steuerhinterziehung beim Handel mit Verschmutzungsrechten soll die Deutsche Bank den Ermittlern einem Medienbericht zufolge wichtige Informationen vorenthalten haben. Wie die "Bild"-Zeitung berichtet, sollen die beschuldigten Mitarbeiter keinen Auftrag erteilt haben, bereits gelöschte Daten wieder herstellen zu lassen. Das hat die ermittelnde Staatsanwaltschaft nach einer Durchsuchung der Geschäftsräume des IT-Unternehmens IBM Deutschland festgestellt. IBM ist der IT-Dienstleister der Deutschen Bank.

20.000 Gespräche ausgewertet

IBM-Mitarbeiter hätten darauf hingewiesen, dass gelöschte Daten wieder hergestellt werden können, heißt es in dem Bericht. Die Bank hingegen soll für eine Aufbereitung aber keinen Auftrag erteilt haben. Im Zuge der Ermittlungen seien rund 20.000 Gespräche von Finanzmarkthändlern der Bank ausgewertet worden. Es habe sich herausgestellt, dass die Bank auch in anderen Ermittlungsverfahren vorhandenes Beweismaterial den Behörden vorenthalten habe. Ein Sprecher der Deutschen Bank sagte der Zeitung: "Wir werden die Vorwürfe prüfen."

Untersuchungshaft

Vier Bank-Mitarbeiter sitzen wegen der Affäre derzeit in Untersuchungshaft. Bei den Ermittlungen geht es um den Verdacht der schweren Steuerhinterziehung beim Handel mit C02-Emissionszertifikaten, Geldwäsche und versuchter Strafvereitelung. Im Visier der Behörden stehen auch Co-Vorstandschef Jürgen Fitschen und Finanzvorstand Stefan Krause. (APA/AFP, 16.12.2012)