Prospektive trifft Retrospektive: Skoda hat sein Museum am Stammsitz in Jungbunzlau rundumerneuert - und lud dorthin zur Weltpremiere des neuen Octavia

Tamtam tadaram tadaram tamtam tadaram tadaram ... Buchstäblich viel Tamtam machte Skoda um die Weltpremiere des neuen Octavia, hunderte Journalisten aus ganz Europa waren an den Stammsitz im böhmischen Jungbunzlau geladen, bei tiefwinterlichen Verhältnissen, und weil 13 Tage vor dem Heiligen Abend, war es zum Glöckchenläuten noch zu früh.

Foto: der standard/stockinger

Vielleicht auch deshalb rührten fünf Jungs auf der Bühne im Saal des ebenfalls neu aufgestellten Skoda-Museums die Trommel.

Foto: der standard/stockinger

Und wenn wir das so interpretieren dürfen, rührte anschließend Skoda-Chef Winfried Vahland routiniert die Werbetrommel, allerdings verbal, das Trommelfell lag in dem Fall also in den Ohren jedes einzelnen seiner Zuhörer. Rührend. Berührend.

Foto: der standard/stockinger

"Geräumig, praktisch, zeitlos und bezahlbar", listete der listige Herr Vahland also die Qualitäten der bisherigen beiden Octavianer auf, ein Weg, den die dritte Generation konsequent weitergehe - die darüber hinaus "Leidenschaft für den Fortschritt" glaubwürdig verkörpere.

Foto: der standard/stockinger

Der Octavia sei zudem ein "Meilenstein für unser Unternehmen" und nicht nur der größte, sondern auch umweltfreundlichste bisher. Mit den Worten "Der Octavia ist unser Bester. Er ist eine Klasse für sich" formulierte der Chef finalmente auch noch die geradezu zwingende Präsentationsklimax - "und damit: schönen Dank!" Sprach's und schiffte schnell sich ein; nein, verließ einfach hurtig die Bühne, um selbige dem Octavia zu hinterlassen.

Foto: der standard/stockinger

Sorry, wenn das nach so viel verständlicher Begeisterung jetzt etwas trocken kommt, aber wir reichen noch rasch ein paar Fakten nach. Skoda, das ist eine der erfolgreichsten Marken im VW-Verbund. Erstmals kratzt die Marke heuer an der Absatzmillion, und man hat noch viel vor.

Foto: der standard/stockinger

Eine enorme Modelloffensive etwa, in deren Rahmen bis 2015 im Sechsmonat-Staccato ein neues Modell nach dem anderen debütieren soll.

Foto: der standard/stockinger

Beim Octavia selbst handelt es sich um die erfolgreichste Baureihe der Firma, über 3,7 Millionen Mal verkaufte sich der Kompakte mit den überdurchschnittlichen Platzverhältnissen seit 1996, zuletzt rund 400.000-fach pro Jahr.

Foto: der standard/stockinger

Als erster Skoda steht er ferner auf dem revolutionären Modularen Querbaukasten des VW-Konzerns, und wenn er bis zu 102 kg weniger wiegt als bisher - weniger sogar als der Octavia I! -, dann sei das insofern erwähnt, als er gegenüber dem Vorgänger auch noch in allen Dimensionen gewachsen ist.

Foto: skoda

Der neue Octavia sei 90 mm länger und 45 mm breiter, der Radstand habe um 108 mm zugelegt, hieß es. Wir rechnen kurz kopf: War der Octavia II 4,57 m lang, dann sollte sich der IIIer auf 4,66 m strecken (Respektabstand zum ebenfalls neuen 4,48 m langen Rapid also), aus 2,58 m Radstand werden 2,69, was sich schon optisch als vorteilhaft entpuppt: kürzere Überhänge, fescheres Auto. Und der Kofferraum? Wuchs auf 590 bis 1580 Liter (von 560-1420).

Foto: skoda

Beim Verbrauch ist eine Greenline-Musterknabenversion mit 89 g CO2/km avisiert, das entspricht 3,4 l / 100 km, doch wie der Wagen sich fährt, wissen wir erst Ende Jänner nach der Fahrpräsentation. Dass er innen weiter aufgewertet wurde, können wir jetzt schon sagen, nach dem ersten Probesitzen. Und dass er klar und schnörkellos designt ist. Und etliche neue Assistenzsysteme bekommt. Und ein Schirmfach. Und eine raffinierte Hutablage.

Foto: skoda

Clever, aber nicht simpel. Ein neues Lieblingsmobil für Pan Tau. Eins für Schirm, Charme und Melone. Ab April. Tamtam ... (Andreas Stockinger, DER STANDARD, 14.12.2012)

Links

Skoda

Skoda Automuseum

Foto: der standard/stockinger