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Immer mehr Champagner-Flaschen bleiben in den Regalen stehen.

Foto: apa/Frank Rumpenhorst

An Silvester hat Champagner Hochsaison. Die Partywütigen begrüßen das Neue Jahr und lassen die Korken knallen, allerdings nicht mehr so laut, schreibt das Wall Street Journal (WSJ). Auch im Luxussegment ist die Krise angekommen. Bis September wurden fünf Prozent weniger Schaumwein verkauft. In dieser Zeit haben die Hersteller aus der Champagne - nur sie dürfen ihren Schaumwein als "Champagner" verkaufen - 6,3 Prozent weniger des Getränks in Frankreich abgesetzt. Noch schlechter lief es im Rest Europas. Insgesamt ging der Verkauf in der EU um gut ein Zehntel zurück. Das zeigen Daten der Handelsorganisation CIVC.

Absatz stark von Frankreich abhängig

Auch das Silvestergeschäft kann zu keinem Zuwachs mehr führen. Davon geht die Branche aus. Wenn die Arbeitslosenzahlen steigen, hätten die Franzosen eben keine Lust mehr auf Luxus. Auf sie entfällt die Hälfte des Absatzes. "2011 war Frankreich von der Krise noch nicht voll erfasst, jetzt aber schlägt sie voll durch", erklärt Marc Sibard dem WSJ die Lage. Ihm gehört einer der ältesten Weinläden in Paris: "Champagner ist ein Festgetränk, und in diesem Jahr gibt es nicht viel zu feiern."

In vielen anderen Luxussegmenten springt Asien als Absatzmarkt ein und federt die Verlust ab - für Champagner gilt das nicht. "Champagner ist weiter sehr europäisch und hat keinen Puffer in Asien", sagt Christine Ropert vom französischen Brokerhaus Gilbert Dupont. Gerade einmal fünf Prozent des Champagners wurden 2011 in Asien verkauft.

Positives Signal aus den USA

Ein positives Signal komme dagegen aus den USA. Hier war der Verkauf 2008 eingebrochen, heuer aber dürfte er laut WSJ ungefähr auf dem Niveau von 2011 liegen. Das kann den schwächelnden europäischen Markt etwas ausgleichen. Es werde zwar nicht wieder einen so großen Zuwachs geben wie 2011, "aber wir erwarten ein starkes Jahr", sagte Sam Heitner, Direktor des Champagnerbüros in den USA. (part, derStandard.at, 28.12.2012)