Richard Stallman hält nicht viel von Werbefinanzierung von Ubuntu.

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Amazon-Empfehlungen in Ubuntu

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Richard Stallman, Erfinder des GNU Project und Gründer der Free Software Foundation übte am Freitag scharfe Kritik an der populären Linux-Distribution Ubuntu. Stallman bezeichnete das Betriebssystem als "Spyware" und ging mit einigen Funktionen des Systems hart ins Gericht, wie TheNextWeb zusammenfasst.

Datenübermittlung

Stallman stößt sich an einer Funktion von Ubuntu 12.10, die es ermöglicht, Werbung über den Dateimanager Unity Dash auszugeben. Wenn man im Dash nach Dateien oder Anwendungen sucht, erhält der Anwender zusätzlich Kaufempfehlungen von Amazon. Kauft man daraufhin etwas von Amazon, erhält Ubuntu-Entwickler Canonical einen Anteil am erwirtschafteten Umsatz. Dazu muss Ubuntu also Suchdaten an Canonical übermitteln, was Stallman als "spionieren" bezeichnet.

Der GNU-Entwickler empfiehlt der Community in einer öffentlichen Stellungnahme daher, Ubuntu künftig nicht mehr zu verwenden und das Betriebssystem auch nicht weiterzuempfehlen.

Keine Auswirkungen?

Ubuntus Community Manager Jono Bacon bezeichnete die Vorwürfe unterdessen als nicht haltbar. Stallman würde nur Angst verbreiten, seine Ansicht von Privatsphäre sei extrem. Canonical nutzt die Werbeintegration, um die Entwicklung des freien Betriebssystems zu finanzieren – so wie andere kostenlose Dienste auch.

Bacons Aussage ist zwar keine offizielle Stellungnahme des Unternehmens, doch zumindest scheint Canonical an dem Konzept festhalten zu wollen. In einer aktuellen Ankündigung zu Ubuntu 13.04 heißt es, dass man die Werbefunktionen noch erweitern wird. (red, derStandard.at, 8.12.2012)