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Der Goldjunge für Grün-Weiß: Deni Alar.

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Sichtlich erleichtert: Coach Peter Schöttel und Co-Trainer Dritan Baholli.

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Wien - Es ist vollbracht. Rapid kann sich nun wieder auf das Wesentliche, den Fußball in der österreichischen Bundesliga, konzentrieren. Die Gruppenphase der Europa League war zwar nicht peinlich, aber doch sehr ärgerlich. Behauptet zumindest Trainer Peter Schöttel. Am Donnerstagabend wollte man zum Showdown, der den Charme eines Begräbnisses hatte, endlich anschreiben. Es war bitterkalt im Happel-Stadion, beim Gegner handelte es sich um Metalist Charkiw, den souveränen Sieger der Gruppe K.

Rapid sah sich als engagierter und motivierter Außenseiter, Myron Markewytsch, der Coach der Ukrainer, streute den Wienern vor der Partie vielleicht kein Rosen, aber doch wunderbare Gänseblümchen. "Es ist ungerecht, dass Rapid noch keinen Punkt hat." Er hätte das schon vor Anpfiff ändern können, aber nein, Metalist kam mit der Einsergarnitur, einer südamerikanischen Auswahl, angetanzt. Nur die Brasilianer Taison und Cleiton Xavier wurden bereits vorzeitig auf Heimaturlaub geschickt. Sie müssen besonders brav gewesen sein.

Für Rapid ging es doch um einiges. Um die Behandlung der eigenen Depression. Um 200.000 Euro Siegprämie. Und um fröhliche Weihnachten. Zudem wollte man nicht so enden wie die Iren von Shamrock Rovers, die 2011 in der Gruppenphase ohne Zähler geblieben sind. Als bisher einziges Team in der nun vierjährigen Geschichte der Europa League.

Rapid begann überhaupt nicht ärgerlich, geschweige denn peinlich. Die 29.400 Trauergäste wurden gut unterhalten. Speziell von der aus Christopher Trimmel, Deni Alar und Guido Burgstaller bestehenden Offensivabteilung. 13. Minute: Trimmels Stanglpass verwertet Alar zum 1: 0. Es wurden weitere Chancen kreiert, die Ukrainer wirkten unbeteiligt.

In der 43. Minute wurde es allerdings ärgerlich. Harald Pichler grätschte im Mittelfeld so sinnlos wie brutal gegen die Beine von Willian, der estnische Schiedsrichter Hannes Kaasnik schloss den Rapidler aus. Hart, aber gerecht. Rapid musste den großen Rest in Unterzahl bestreiten, der defensive Stefan Kulovits ersetzte Dominik Wydra.

Metalist wurde ein bisschen aktiver, Rapid zeigte Kämpferqualitäten, lauerte auf Konter, hatte bei einem Stangenschuss auch Glück. Man soll dieses Match weder über- noch unterbewerten, die Leistung der gesamten Mannschaft war aber sehr respektabel. Drei Punkte liegen unter dem Hütteldorfer Weihnachstbaum, die Shamrock Rovers bleiben in ihrem Elend alleine.

Weit wichtiger ist das Spiel am Sonntag gegen Wacker Innsbruck. Für die Meisterschaft. Für die nächste Europa League. (DER STANDARD, 7.12.2012)

Europa-League - Gruppe K, 6. und letzte Runde:
SK Rapid Wien - Metalist Charkiw 1:0 (1:0)
Wien, Ernst-Happel-Stadion, 29.400, SR Hannes Kaasik (EST).

Tor: 1:0 (13.) Alar

Rapid: Königshofer - Schimpelsberger, Sonnleitner, Gerson, Schrammel - Heikkinen, Pichler - Trimmel (63. Drazan), Wydra (46. Kulovits), Burgstaller - Alar (76. Boyd)

Metalist: Gorjainow - Villagra, Gueye, Torsiglieri, Fininho (73. Edmar) - Torres - Marlos, Sosa, Blanco, Willian - Cristaldo

Rote Karte: Pichler (44./Foul)

Gelbe Karten: Königshofer bzw. Fininho