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Maria Köstlinger als Hedda und Raphael von Bargen als Eilert Lövborg in "'Hedda Gabler".

Foto: ap / Lilli Strauss

Wien - Wie ein lauerndes Raubtier schreitet die ganz frisch und unglücklich verheiratete Hedda Gabler (Maria Köstlinger) die Ränder ihres Heimes ab. Im Theater in der Josefstadt, wo Henrik Ibsens Lebensvergeudungsdrama am Donnerstagabend Premiere hatte, wird dieses noble Haus von einem großen, gestuften Wandteppich markiert (Bühne: Raimund Voigt).

Vor ihm nimmt die formbewusste, schön choreografierte, aber an ihrer daraus erwachsenden Starre auch einigermaßen leidende Inszenierung von Andrea Liedtke ihren Lauf.

Eine Frau, die erfolglos darauf besteht, ihre im wesentlichen auf Schönheit gründende Besonderheit von der Welt mit Großartigkeiten aufgewogen zu bekommen, dreht durch: Hedda Gabler kann in ihrem Dasein nur Ödnis erkennen und treibt ihren Exgeliebten Lövborg (Raphael von Bargen) und sich selbst in den Tod. Ganz ergründlich wird dieses Zentrum der Aufführung nicht, vieles bleibt im Posieren stecken.

Schöne Entwürfe von einem stumpfen Gatten sowie einer süß aufdringlichen Tante geben aber Michael Dangl als Jörgen Tesman und Marianne Nentwich als Juliane. Ein messerscharfer Beginn! (Margarete Affenzeller, DER STANDARD, 7./8./9.12.2012)