Budapest - Die Bewegung der meisten Vierbeiner wie Pferde oder Elefanten folgt einem konkreten Muster: Die Beine setzen in einem Ablauf, der nur leicht nach Tierart und Gang variiert, am Boden auf. Erst 1887 wurde die Laufbewegung der Tiere auf Basis von Aufnahmen des britischen Fotopioniers Eadweard Muybridge exemplarisch analysiert.

Eine Forschergruppe um Gabor Horvath von der Eötvös Universität in Budapest untersuchte nun 1.000 prähistorische und moderne Abbildungen laufender Vierbeiner. Die Wissenschafter erstellten einen Raster aller Kombinationen möglicher Bewegungsstadien und prüften, ob die jeweilige Abbildung zu einem Muster passt. Es zeigte sich, dass in der Zeit vor Muybridge 83,5 Prozent der Darstellungen falsche Bewegungen zeigten - ein höherer Wert als die 73,3 Prozent, der bei reinem Zufall zu erwarten wäre. Selbst Leonardo da Vinci zeichnete Pferde in falscher Bewegung. Nach Muybridge sinkt die Fehlerrate auf 57,9 Prozent.

Diese Genauigkeit werde von prähistorischen Künstlern aber noch weit übertroffen, berichtet Horvath im Fachblatt "Plos One". Höhlenmalereien aus dem Jungpaläolithikum, der letzten Phase der Altsteinzeit, hatten eine Fehlerrate von lediglich 46,2 Prozent. (dpa, pum/DER STANDARD, 6. 12. 2012)