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Weit von anthropomorphen Konzepten entfernt: Der Roboter "Catch me if you can" wird auf der Ausstellung im Technischen Museum zu sehen sein.

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Ein Kreis schließt sich: Roboter "Asimo" bringt ein Blumensträußchen zur Büste von "Roboter"-Erfinder Karel Čapek

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Wien - Das Wort "Roboter" stammt aus dem Jahr 1920, geht auf die tschechischen Künstler Karel und Josef Čapek zurück und bezeichnete einen künstlich geschaffenen, menschenähnlichen Arbeiter. Da die Zukunft oft ähnlich, aber eben doch immer etwas anders kommt als gedacht, haben die heute tatsächlich existierenden Roboter mit ihrem fiktiven Urahn nur bedingt etwas zu tun. Dafür schrauben sie Autos zusammen, saugen Staub, reinigen Kanäle, entschärfen Minen, warnen vor Bränden oder agieren in der Medizintechnik

Vom 14. Dezember 2012 bis 14. Juli 2013 widmet sich das Technische Museum Wien der Beziehung zwischen Mensch und Maschine. Die Ausstellung "Roboter. Maschine und Mensch?" zeigt auf rund 1000 m2 die Geschichte, aktuelle Trends und Visionen der Robotik: Historische Automaten, futuristisch gedachte und heute hoffnungslos antiquiert wirkende Blechmänner der 1950er Jahre, Spielzeugroboter und Maschinenwesen aus der Welt der Kunst und des Theaters, aber auch moderne Industrie-, Haushalts- und Überwachungsroboter werden präsentiert.

Die Ausstellungsbereiche

Gegliedert in die vier Bereiche "Baukasten", "Dienstbare Geister", "Charme und Schwarm" sowie "Fabelhafte Wesen" spannt die Schau den Bogen von den allerersten Anfängen, als im 17. Jahrhundert der Mensch als technisches System interpretiert und das Herz mit Pumpen und Adern mit Röhren verglichen wurden, bis zur Science Fiction. Gezeigt werden mechanische Hebdrehwählsysteme, die Anfang des 20. Jahrhunderts das "Fräulein vom Amt" abgelöst haben, ebenso wie Industrie-, Medizin- und Serviceroboter. Das Spektrum reicht dabei von Rasenmäh- und Staubsaug-Robotern bis zu zwei riesigen Industrierobotern, die gerade eine Autokarosserie zusammenschweißen. Wie ausgefeilt die Technik dabei schon ist, zeigt allein die Tatsache, dass die zwei Schweißroboter während der gesamten Ausstellung im Dauerbetriebe laufen sollen.

Eine eigene Sektion ist jenen Robotern gewidmet, die dort eingesetzt werden, "wo der Mensch nichts verloren hat", also etwa Mars-, Tiefsee- oder Minenräum-Robotern. Auch das Werk von Tüftlern und Bastlern kommt nicht zu kurz - gleich ob es sich um feinmechanische Meisterleistungen wie die "Allesschreibende Wundermaschine" aus dem 18. Jahrhundert handelt, die mit Hilfe eines Walzensystems Handschriften erzeugte, oder aus heutiger Sicht unbeholfen wirkende Maschinenmenschen aus den Anfängen der Kybernetik, die in den 1950er und 1960er Jahren - per Befehl über eine Telefonwählscheibe - einfach die Hand heben konnten oder sogar Damen Zigaretten anzündeten.

Interaktiver Teil

Der Besuchermagnet der Ausstellung wird aber wohl das in Kooperation mit dem Ars Electronica Futurelab entwickelte "RoboLab" werden, wo man interaktiv und spielerisch erfahren kann, wie Roboter funktionieren und was hinter ihrem Äußeren steckt. Im "RoboZoo" kann man kleine humanoide Roboter, Spinnen- und Radroboter über einen Tisch bewegen, die Robo-Robbe "Paro" in Aktion erleben, bestimmen, ob ein Roboter auf bestimmte Signale ängstlich, aggressiv oder freundlich reagieren soll, usw.

Ein umfangreiches Vermittlungs- und Rahmenprogramm zur Ausstellung reicht von "Science" bis zu "Fiction". So gibt es beispielsweise am 22. März 2013 in einer Ö1-Filmnacht 50 Jahre Roboterkino und am 27. April 2013 das Finale eine Schülerwettbewerbs, wo Teams aus ganz Europa mit ihren selbst entwickelten Robotern gegeneinander antreten. Am 4. und 5. März macht der humanoide Roboter "Nao" des französischen Unternehmens Aldebaran Robotics auf seiner Europatour im TMW Halt, am 26. Februar 2013 wird das Kinderbuch "Abenteuer Roboter" präsentiert.  (APA/red, derStandard.at, 8. 12. 2012)