Frankfurt am Main - Die größten börsennotierten Unternehmen in Europa haben im dritten Quartal ihre Gewinne kräftig gesteigert und damit ihre amerikanischen Kollegen überflügelt. Die Profite der im europäischen Börsenindex STOXX 600 zusammengefassten Firmen kletterten Reuters-Daten zufolge im dritten Quartal insgesamt um 15,3 Prozent, während die Gewinne der amerikanischen S&P-500-Konzerne im gleichen Zeitraum nur um 0,1 Prozent zulegten.

Gewinnentwicklung in Europa volatiler

Allerdings sei die Gewinnentwicklung in Europa wesentlich volatiler, erläuterte Reuters-Datenanalyst Greg Harrison am Mittwoch. Im zweiten Quartal 2012 sind die Gewinne der STOXX-600-Firmen den Daten zufolge um fast zwölf Prozent eingebrochen. Dies deute darauf hin, dass sich die 18 Heimatländer dieser Unternehmen aktuell in unterschiedlichen ökonomischen Phasen befänden, erklärte er.

Ein großer Teil des Gewinnzuwachses in Europa geht laut Studie auf den Autobauer VW zurück, der im dritten Quartal seine Porsche-Anteile neu bewertet und daher seinen Gewinn je Aktie verfünffacht hatte. Deshalb verzeichnete der STOXX-600-Sektor der nicht-alltäglichen Konsumgüter (etwa Autos) im dritten Quartal eine Gewinn-Verdoppelung. Am schlechtesten entwickelte sich dagegen der europäische Technologie-Sektor mit einem Gewinnrückgang von 38 Prozent. Hier schlugen vor allem der Gewinneinbruch von Nokia und die Verluste von Alcatel-Lucent und Logitech durch. (APA, 5.12.2012)