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Am 9. Jänner übersiedeln Air Berlin und Niki in das dann renovierte Terminal 1 in Schwechat, wo einst die AUA war. Vielflieger erhalten einen eigenen Schalter, sagt Niki-Chef Christian Lesjak.

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Wien - Die billigen Flugtickets um 49 Euro werde es zwar weiter geben, aber in Summe werden die Flugpreise steigen, weil der Preisverfall der vergangenen Jahre durch die steigenden Kosten gestoppt wird, sagte Niki-Chef Christian Lesjak im Gespräch mit dem Standard. "Die extrem hohen Treibstoffkosten in Relation zu einem relativ schwachen Euro bringen uns in Europa unter Druck", argumentiert der Airline-Chef und betont zugleich, die Tickets heuer nicht mittels Dumpingpreisen verkauft zu haben.

Das hat zur Folge, dass bei den günstigen Justfly-Tarifen für die Mitnahme von Gepäck extra bezahlt werden muss, Umbuchungen nicht möglich sind und der Web-Check-in vorgeschrieben wird.

Niki hat heuer mehr als zehn Mio. Euro zum Sparprogramm der angeschlagenen Mutter Air Berlin beigetragen. 2013 werden zudem Sofia, Bukarest und Belgrad nicht mehr ab Wien, sondern ab Berlin geflogen. Trotzdem sei Niki die einzige Airline im Konzern, in der Wachstum möglich sei. Neben Moskau und St. Petersburg will Lesjak auch neue Strecken in Westeuropa anfliegen.

Neuer Terminal

Am 9. Jänner werden Niki und Air Berlin endgültig den Container (Terminal 1A) am Flughafen Wien verlassen und in den renovierten Terminal 1 umziehen, wo beide die Schalter der AUA übernehmen, die im Sommer in den Check-in 3 übersiedelte. Im Parkhaus 3 wird es für Niki / Air Berlin einen exklusiven Parkbereich geben, von wo aus man trockenen Fußes zum Terminal 1 gelangt. Neu ist auch ein eigener Schalter für Vielflieger mit Bonuskarte und eine eigene Spur bei der Security, kündigte Lesjak an. Anstatt einer Lounge wird Vielfliegern ein exklusiver Wartebereich mit Zeitungen und alkoholfreien Getränken zur Verfügung stehen.

Dank eines "soliden Verkehrswachstums" blickt Lesjak "auf eine gute Sommersaison in der Touristik" zurück. Überrascht habe ihn die große Nachfrage Richtung Griechenland (plus 40 Prozent gegenüber 2011), die sich im Frühling bei weitem nicht abzeichnete. Lesjak führt das auf die zusätzlichen Destinationen zurück, die angeboten wurden, und die Passagiere, die aus Deutschland und der Schweiz mit Zwischenstopp in Wien in das krisengeschüttelte Land aufbrachen.

Statt der bisher starren Pauschalreisestrategie mit fixen wöchentlichen Abflügen werden künftig kleinere Inseln wie Mykonos, Santorin, Kalamata oder Skiathos im Sommer mehrmals wöchentlich angeflogen. Damit werden " dynamische Urlauber" angesprochen, die nur ein verlängertes Wochenende verbringen wollen. Lesjak: "Auf den kleineren Inseln kaufen uns die Veranstalter keine Kontingente ab, aber die Individualreisenden wollen hier Urlaub verbringen."

Gut verkauft hätten sich heuer auch Spanien - das Festland und die Balearen - sowie Schottland und Irland. Mehr erwartet hat sich Lesjak von der Türkei - und auch die Nachfrage nach den Kanaren war sehr verhalten und ist es auch im Winter.

Nach einem zweistelligen Sommer-Wachstum sei die Planung für das Wintergeschäft "sehr vorsichtig". Ägypten und die Kanaren lägen derzeit unter dem Vorjahresniveau. (Claudia Ruff, DER STANDARD, 5.12.2012)