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"Wien, Wien, nur du allein, sollst stets die Stadt meiner Träume sein"

Foto: APA/ROBERT JAEGER

Wien wurde bei der Mercer-Studie 2012 zur Stadt mit der weltweit höchsten Lebensqualität gekürt. Österreichs Bundeshauptstadt erreichte damit zum vierten Mal in Folge den obersten Stockerlplatz bei der Erhebung des New Yorker Unternehmensberaters.

Ausschlaggebend für die Spitzenposition im "Quality of Living Ranking" seien einmal mehr die vielfältigen Kulturangebote, das gut ausgebaute Gesundheitssystem, die Naherholungsgebiete, die geringe Kriminalität und die im Vergleich mit anderen Städten weiterhin moderaten Immobilienpreise.

Europa auf Spitzenplätzen

Auf den folgenden Plätzen verteidigten die europäischen Städte ihre Dominanz: 15 der 25 höchstgelisteten Ballungsräume liegen in Europa. In den Top Ten folgen auf Wien Zürich (Schweiz), Auckland (Neuseeland), München (Deutschland), Vancouver (Kanada), Düsseldorf (Deutschland), Frankfurt (Deutschland), Genf (Schweiz), Kopenhagen (Dänemark) und Bern (Schweiz).

Am unteren Ende der 221 Städte umfassenden Liste stehen Nouakchott (Mauretanien), Tiflis (Georgien), Brazzaville (Kongo), Sana'a (Jemen), Khartum (Sudan), N'Djamena (Tschad), Port-au-Prince (Haiti), Bangui (Zentralafrikanische Republik) und das Schlusslicht Bagdad (Irak).

Im gesondert berechneten Infrastrukturranking findet sich Wien nicht mehr an der absoluten Weltspitze. In dieser Kategorie, für die Strom- und Wasserversorgung, Post und Telekommunikation sowie öffentlicher Verkehr berücksichtigt werden, erreichte Wien nur Rang 16 und liegt damit weit hinter dem Spitzentrio Singapur, Frankfurt und München.

Koalitionäre Freude, Zweifel bei der ÖVP

Die Wiener Stadtregierung zeigte sich naturgemäß erfreut über die Bekanntgabe: "Erneut konnte sich Wien an die weltweite Spitze aller Metropolen setzen. Das ist Auszeichnung und Auftrag, unseren Weg so fortzusetzen", erklärte Bürgermeister Michael Häupl (SPÖ) in einer Aussendung.

"Die Spitzenplätze müssen ein Ansporn für uns alle sein, den Standard in Wien weiter zu verbessern. Es ist aber eine Bestätigung zu sehen, dass unsere Anstrengungen zur Hebung der Lebensqualität der Stadt immer wieder in Studien sehr positiv bewertet werden", pflichtete Vizebürgermeisterin Maria Vassilakou (Grüne) bei.

Auf Lobhudelei solle man verzichten, forderte indessen Alfred Hoch von der städtischen VP: "Es ist zwar erfreulich, dass Wien zum vierten Mal in Folge zur Nummer 1 bei der Mercer Studie gekürt wurde. Ob das mit der Politik der rot-grünen Stadtregierung in ursächlichem Zusammenhang steht, darf aber bezweifelt werden", so der Oppositionspolitiker.

Geringe Unterschiede an der Spitze

Mercer LLC führt die Studie jedes Jahr durch, um internationalen Unternehmen und Organisationen Anhaltspunkte für mögliche Standortentscheidungen zu geben. Die Wertungsunterschiede zwischen den ersten dreißig Städten seien heuer besonders geringfügig ausgefallen, ließ Mercer-Sprecher Sebastian Karwautz in einer Aussendung wissen.

Für den Vergleich befragt das New Yorker Unternehmen ins Ausland entsandte Mitarbeiter von Institutionen und Konzernen und berücksichtigt 39 Faktoren wie politische Stabilität, Gesundheit, Umwelt, Bildung, Kriminalität, Freizeitmöglichkeiten und Verkehr. (mm, derStandard.at, 4.12.2012)