Ein Tablet mit Windows 8 lässt sich mit den Augen steuern

Screenshot: The Eye Tribe

Wie das Nachrichtenportal NPR berichtet, ist Augensteuerung für Tablets in Dänemark in einem weiten Entwicklungsstadium. Die Steuerung mit den Augen gibt es zwar bereits seit vielen Jahren, allerdings wurde sie bisher hauptsächlich von Menschen mit Behinderungen eingesetzt. Für die Massen könnte diese Art der Bedienung aber auch bald Realität werden, so der Bericht.

Billigeres System

Ein dänisches Forschungsteam hat demnach ein Unternehmen gegründet, das sich mit Usability rund um Augensteuerung beschäftigt. Usability-Experten der IT Universität in Kopenhagen meinen, dass diese Technologien bisher nur in wenigen Ländern finanziert werden, da sie nicht massentauglich sind. Zudem würde nicht jeder, der Augensteuerung braucht, auch eine bekommen, was von der Gesundheitsversorgung des jeweiligen Landes abhängt. In den USA, Nordeuropa und einigen anderen Ländern sei dies möglich. Der Rest der Welt würde allerdings durch die Finger schauen. Deshalb war eines der Anliegen des Forschungsteams, das System billiger zu gestalten.

Infrarot

Die Studenten entschieden sich deshalb den Massenmarkt anzuvisieren und gründeten vor einem Jahr das Unternehmen "The Eye Tribe". Die Steuerung von mobilen Geräten war das Ziel des Unternehmens. Konkret wird dazu Infrarotlicht ins Gesicht projiziert und von der Pupille reflektiert. Mit einem speziellen Algorithmus können die Reflexionen umgerechnet werden, sodass erkannt wird, wo die Person hinschaut. 

Hersteller als Hürde

Eine der großen Herausforderungen sei es aber, dass mobile Geräte kein eingebautes Infrarotlicht haben. Dies ließe sich laut Sune Alstrupe Johansen leicht ändern, die Überzeugungsarbeit bei den Herstellern sei dabei der erste Schritt. Diesen müsse man klar machen, dass User dieses Feature wollen. 

Wandel von Interaktion

Auf einem Tablet beispielsweise wird zuerst die Augensteuerung kalibriert, danach kann das Gerät mit den Augen gesteuert werden. Auch Spiele wie Fruit Ninja lassen sich damit spielen. Das dänische Unternehmen ist nicht allein: Zahlreiche andere Unternehmen arbeiten ebenfalls an der Augensteuerung, die laut "The Eye Tribe" Mitgründer John Paulin Hansen mit Sicherheit kommen wird. Ihm zufolge ist diese Art der Steuerung nur ein ganz kleiner Bestandteil eines Wandels, den die Interaktion von Mensch und Computer im Moment erfährt.

Verfügbarkeit

Organisationen, die sich um behinderte Menschen kümmern, freuen sich auf diese Entwicklung. Gewünscht wird vor allem eine schnellere Interaktion und die Verfügbarkeit. Damit sollen Menschen, die auf diese Art von Steuerung angewiesen sind, auf allen möglichen Computern arbeiten können und brauchen keine Sonderanfertigungen, die nicht nur teuer sind, sondern sie auch vom gesellschaftlichen Leben ausschließen. (red, derStandard.at, 4.12.2012)