Das "Zufeatabb!" hat ausgedient. Die Wiener Linien lassen diese vertraute Warnung ab nun aus. Es ändert sich auch sonst einiges: neue Sprecherin, neue "entrümpelte" Ansagen. Sehr klug, das vor einigen Jahren eingeführte, nicht wirklich gut angenommene "Zurückbleiben, bitte!" aufzulassen. Irgendwie dachte man, das sei in einem übertragenen, vielleicht sogar politisch-gesellschaftlichen Sinn gemeint. Jetzt wird man mit "Steigen Sie nicht mehr ein" vor selbstbeschädigendem Verhalten gewarnt. Das "bitte" ist offenbar der Entrümpelung zum Opfer gefallen.

Es gibt auch neue Gongtöne und eine neue Kennmelodie in der Telefonwarteschleife der Wiener Linien. Sie ist an einen Wiener Walzer angelehnt.

Das ist schön, es wäre aber noch etwas akustisch zu verbessern: das hohe, singende Geräusch, das die Niederflurwagen von sich geben. Fehlen nur noch ein paar Ermahnungen an das Publikum, etwa als Neuauflage der seinerzeit sehr witzigen und erfolgreichen "101 Ausreden, die nichts nützen" (beim Schwarzfahren).

Man könnte etwa sagen: "Liebe WienerInnen, ein Tipp aus der Welt der Physik: Sie kommen schneller in den Wagon, wenn Sie nicht schon hineindrängen, während die Leute erst aussteigen." Oder "Liebe Fahrgäste, das Bedecken des Wagon-Fußbodens mit bunten Gratiszeitungen wird nicht von allen als künstlerische Intervention zur Gestaltung des öffentlichen Raums empfunden". (Hans Rauscher, DER STANDARD, 4.12.2012)