Frankfurt am Main  - Die Euphorie am deutschen Aktienmarkt ist am Montag nach enttäuschenden US-Konjunkturdaten der Ernüchterung gewichen. Nachdem der DAX am frühen Nachmittag bei knapp 7.488 Punkten den höchsten Stand seit anderthalb Jahren erreicht hatte, bröckelten die Kurse im Anschluss an enttäuschende Daten zur Stimmung in der US-Industrie spürbar. Mit plus 0,40 Prozent bei 7.435,21 Punkten ging der Leitindex aus dem Handel.

Der MDAX, der zeitweise bei knapp 11.731 Punkten ein Rekordhoch erklommen hatte, schloss mit plus 0,11 Prozent bei 11.625,89 Punkten. Der TecDAX legte um 0,22 Prozent auf 842,64 Punkte zu.

Dass der ISM-Index für die US-Industrie im November unter die Expansionsschwelle fiel und damit wieder auf einen Rückgang der wirtschaftlichen Aktivität hindeutet, habe die Aktienmärkte in ganz Europa und auch den USA belastet, sagten Händler. "Adieu Santa-Rally heißt es im Moment", sagte einer von ihnen und verwies zudem auf das immer noch ungelöste Problem der Fiskalkippe in den USA hin. Ohne eine Einigung zwischen Demokraten und Republikanern in der Haushaltspolitik treten im neuen Jahr automatisch Steuererhöhungen und Abgaben in dreistelliger Milliardenhöhe in Kraft.

Zu den gefragtesten Werten im DAX zählten die Aktien der Deutschen Börse mit plus 1,09 Prozent. Sie profitierten von einer Kooperationsvereinbarung ihrer Terminbörsentochter Eurex mit der chinesischen Derivatebörse China Futures Association (CFA). Die Anteilsscheine von ThyssenKrupp stiegen nach Berichten über ein Kaufangebot für die defizitäre Sparte Steel Americas in Höhe von drei Milliarden US-Dollar um marktkonforme 0,39 Prozent.

Die VW-Vorzugsaktien fielen dagegen trotz positiver Studien und einem weiter stabil steigenden Absatz in den USA um 0,15 Prozent. Zu den schwächeren Dax-Werten zählten nach einer Studie zudem Continental mit minus 0,56 Prozent.

Im MDAX waren die Anteilsscheine von EADS nach Plänen über eine neue Aktionärsstruktur Spitzenwert mit plus 2,66 Prozent. Das größte europäische Luft- und Raumfahrtunternehmen bestätigte an diesem Tag Gespräche seiner Großaktionäre über eine Neuordnung der Aktionärsstruktur und teilte zudem mit, auch selbst daran "aktiv" beteiligt zu sein. Laut der "Financial Times Deutschland" will die Airbus-Mutter selbst mit milliardenschweren Aktienrückkäufen in die Neuordnung eingreifen. (APA, 3.12.2012)