Peter Texer
1984 geboren und danach aufgewachsen bin ich in den Bergen Tirols, genauer gesagt dazwischen und zwar im Unterinntal. Auch nach meiner Lehrzeit als Bürokaufmann, welche ich aufgrund der Verlockung des ersten eigenen Geldes begann, hielt ich dem "Heiligen Land" die Treue.

Ich wechselte hinter den Schalter einer Dorfbank - die mit dem Giebelkreuz. Nach fünf unglaublich spannenden und fordernden Jahren des Bausparvertragsverkaufs, wollte ich unbedingt wieder mehr Freizeit. Und was eignet sich da besser als ein Studium? Leider wurde mir aufgrund der nicht vorhandenen Matura die Immatrikulation an der Universität verwehrt.

Somit beschränkte sich die Auswahl auf eine Fachhochschule, meinen Wohnsitz konnte ich nämlich wegen des Ankaufs einer Eigentumswohnung während meiner Zeit als "Banker" nicht so leicht verlegen. Ich entschied mich daher für den Studiengang mit dem am spannendsten klingenden Namen der FH Kufstein: Europäische Energiewirtschaft. Finanziert wurde mir dieses Studium durch das Selbsterhalterstipendium und meine liebe Freundinn Katharina, welche während ich das Studentenleben genoss, weiter fleißig schuftete. Ich bekam auch die Möglichkeit ein Auslandssemester in Südafrika zu erleben und ein Praktikum bei einem österreichischen Mineralölkonzern in Wien zu absolvieren. 

Leider ist die Zeit ziemlich schnell verflogen und ich trage jetzt den wohlklingenden Titel "Junggeselle der wirtschaftlichen Künste". Bevor ich jedoch im Arbeitsmarkt so richtig "durchstarte" will ich nochmal frei sein, nochmal in den Tag hinein leben und reisen. Deshalb entscheiden wir uns für vier bis sechs Monate Südostasien.

Katharina Lintner
Kathi wurde 1986 im selben Entbindungsheim geboren wie ich und ist somit auch Tirolerin. Bereits im Kindesalter entdeckte sie Ihre Leidenschaft für den Sport und zwar den Rennrodelsport. Mit über 100 km/h raste sie bis zu ihrem 18. Lebensjahr die Eiskanäle dieser Welt hinunter.

Allerdings verließ sie dann aus mehreren Gründen die Motivation und sie begann ein gut bürgerliches Leben. Da sie die Sporthandelsschule besuchte, war auch ihr die Tür in die spannende Welt der Bürojobs geöffnet. Anfangs arbeitete sie in einer Spedition und anschließend, nach ca. vier Jahren, wechselte sie in einen ruhigen, netten und angenehmen Familienbetrieb. 

Aber die berufliche Erfüllung war auch dies nicht unbedingt. Da ihr Freund, welchen sie zusammen mit der Republik Österreich die letzten Jahre durchfütterte, gerade mit dem Studium fertig wurde und sich somit ein Zeitfenster für eine Reise auftat, hing sie ihren Job an den Nagel. Zusammen mit dem "Schmarotzer" zieht sie jetzt die nächsten Monate durch Indochina. (Peter Texer, derStandard.at, xx.12.2012)