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Seit 1. Oktober wurden mehr als 12.000 Schusswaffen im Zentralen Waffenregister neu gemeldet.

Foto: APA/dpa/Steffen

Wien/EU-weit - Nach einem kurzen Performanceproblem in den ersten Tagen aufgrund der vielen Zugriffe ist das neue Zentrale Waffenregister (ZWR) gut gestartet: Seit 1. Oktober wurden bereits mehr als 12.000 Schusswaffen neu registriert, davon etwa ein Zehntel per Selbstregistrierung. "Das ZWR wird also auch online gut angenommen", freut sich Roland Giersch, der im Innenministerium an der Umsetzung mitgearbeitet hat.

Kostenloser Online-Service

Die bisher bei den Bezirkshauptmannschaften oder Bundespolizeidirektionen erfassten genehmigungspflichtigen Waffen wie Pistolen oder Revolver wurden automatisch in das neue System übernommen. Nun geht es vor allem um die Gewehre, die von den Jägern, Schützen und Waffensammlern zuvor dezentral mit Formularen bei den Büchsenmachern gemeldet wurden. Weil dafür Gebühren fällig wurden, ist der Vorgang nun per Bürgercard oder Handy-Signatur kostenlos online möglich.

Wer dies nicht möchte, kann sich weiterhin gegen ein "angemessenes Entgelt" an den Handel wenden. Auch bei einem Neukauf tragen die Büchsenmacher diese Waffe über einen eigenen Zugang via Internet im ZWR ein. Bis dato nehmen 186 Händler teil. Wer diesen Service nicht bietet, dürfte seine Kunden damit in die Arme der Konkurrenz treiben, glaubt man im Innenministerium.

Zeit bis Ende Juni 2014

Der bisher reibungslose Ablauf wird vor allem auf die gute Aufklärung der Betroffenen zurückgeführt. Eine Informationsbroschüre wurde über Handel, Schützenbund und Jagdverbände verteilt, ist aber auch weiterhin per Download verfügbar.

Eile ist übrigens nicht geboten: Für die Registrierung der Gewehre (Kategorie C - mit gezogenem Lauf) hat man Zeit bis Ende Juni 2014. Flinten (Kategorie D - mit glattem Lauf) aus dem Altbestand müssen nur bei einem Besitzerwechsel gemeldet werden.

Nicht vorgesehen ist eine eigene Überprüfung der Verwahrung wie dies bei Kurzwaffenbesitzern alle fünf Jahre von der Exekutive durchgeführt wird. Dies würde die Möglichkeiten der Exekutive wohl überfordern.

Wie BMI-Mitarbeiter Robert Gartner erläuterte, sind auch die anderen EU-Staaten bei der Umsetzung im Zeitplan. Deutschland etwa, wo man früher an die Arbeit gegangen ist, ist noch nicht so weit wie Österreich. (APA, 30.11.20012)