Was wurde eigentlich aus Karl-Heinz Grasser? Er hat viel zu tun. Also weniger beruflich, mehr freizeitmäßig und juristisch. Da ist zunächst die Teilnahme am Ersten Wiener Tierball mit Fiona als Schutzherrin. Dann muss er viele Klagen einbringen, zuletzt möglicherweise gegen die Kabarettisten Lukas Resetarits, Robert Palfrader, Thomas Maurer und Florian Scheuba.

Die fuhren mit einem Boot an Grassers Wörthersee-Anwesen vorbei, landeten an und stellten ein Schild mit der Aufschrift "Finanziert von den Meinl-Anlegern" an den Bootssteg. Resetarits hat nach eigenen Angaben 40.000 Euro mit Meinl-Papieren verloren. Grasser hat einen Meinl-Fonds, also, ja, gemanagt und dafür 8,45 Millionen Euro erhalten (Aussage seines Ex-Steuerberaters vor den Ermittlungsbehörden).

Nun überlegt er rechtliche Schritte. Besitzstörung? Vortäuschung eines Falles von Seenot? (Palfrader soll schlecht geworden sein.) Störung des Seeblicks durch die Kabarettisten?

Auf einem Feld hat Grasser jedoch einen juristischen Sieg errungen: Die grüne Abgeordnete Gabriela Moser muss eine Geldstrafe von 10.000 Euro zahlen, weil sie ihn als "Schutzpatron der Steuersünder" bezeichnet hat und das nicht belegen konnte. Was aber noch interessieren würde: Was ist eigentlich mit dem Verfahren gegen Grasser wegen Steuerhinterziehung (Unschuldsvermutung), das schon lange läuft und immer wieder als anklagereif kolportiert wurde? (Hans Rauscher, DER STANDARD, 30.11.2012)