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"Atlantis" gut verpackt

DAS wäre mal ein passables Weihnachtspackerl, es fehlt nur noch die rote Schleife. Die hier in weiße Kunststofffolie gehüllte Raumfähre "Atlantis" wird allerdings unter keinem Christbaum landen. Vielmehr dient die Verpackung dazu, das Shuttle vor Schmutz und Staub zu schützen, während Arbeiter das wertvolle Stück Raumfahrtgeschichte für die öffentliche Präsentation im Besucherkomplex des Kennedy Space Centers in Florida vorbereiten. Im Juli kommenden Jahres soll es soweit sein.

Foto: John Raoux/AP/dapd

Futuristischer Weltraumjet I

Die Entwicklung einer völlig neuen Form von Raumschiffen hat eine entscheidende technische Hürde gemeistert. Seit einigen Jahren arbeitet das britische Unternehmen Reaction Engines Ltd an der Realisierung des "Skylon"-Jets. Das Konzept dieser futuristischen Raumfähre sieht kurz zusammengefasst etwa so aus: Der über 80 Meter lange, ferngesteuerte Jet soll von herkömmlichen Flugzeug-Startbahnen abheben können und mit Mach 5,4 bis in eine Höhe von 26.000 Meter aufsteigen. Ab da sollten die Triebwerke vom Normalbetrieb auf eine Art Raketenbetrieb umschalten und das Raumschiff in eine Erdumlaufbahn heben, wo es seine bis zu 12 Tonnen Nutzlast deponiert. Anschließend könnte das Weltraum-Flugzeug wieder zur Erde zurückkehren, wo es in ähnlicher Weise landet wie das Space Shuttle.

Was wie Science Fiction aus ferner Zukunft klingt, ist nun ein wesentliches Stück näher gerückt. Über Erfolg oder Misserfolg des Projektes entscheidet, ob es gelingt, das Spezial-Triebwerk "Sabre" zu realisieren - und genau in diesem Punkt konnte das Unternehmen nun einen wichtigen Erfolg verbuchen. Reaction Engines selbst spricht gar vom "größten Durchbruch in der Flugzeugtechnologie seit der Erfindung des Düsentriebwerks".

Foto: Reaction Engines Ltd

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Futuristischer Weltraumjet II

Tatsächlich ist die Bedeutung der nun absolvierten technischen Tests eines Hitzetauschers, einem Kernbestandteil des "Sabre"-Triebwerks, nicht zu unterschätzen: Die experimentellen Triebwerkskomponenten waren in der Lage, einströmende Luft von 1000 Grad Celsius in Sekundenbruchteilen auf minus 150 Grad Celsius herunter zu kühlen, ohne dass es zur Bildung von Eis gekommen wäre; dies ist eine der Grundvoraussetzungen dafür, dass das "Sabre"-Triebwerk funktioniert und "Skylon" eines Tages Material und Menschen ins All bringt. An den aktuellen Demonstrationen haben Experten der Europäischen Raumfahrtagentur ESA als unabhängige Beobachter teilgenommen.

Das Urteil der Fachleute fiel durchwegs positiv aus: "Eines der größten Hindernisse auf dem Weg zu einem wiederverwendbaren Raumtransporter ist damit aus dem Weg geräumt," meinte Mark Ford, Chef der für die Triebwerksentwicklung zuständigen Abteilung der ESA nach den Tests. Die Europäische Weltraumagentur hatte bereits in der Vergangenheit großes Interesse an "Skylon" gezeigt und die Entwicklung des Raumschiffes mit mehreren Millionen Euro unterstützt. Im Mai 2011 erklärte die ESA offiziell, dass das Design von "Skylon" realisierbar wäre, da keine Mängel zu erkennen seien. Zu früh sollte man sich allerdings nicht auf das Weltraum-Flugzeug freuen: Reaction Engines geht davon aus, dass ein kommerziell nutzbares "Sabre"-Triebwerk erst in etwa zehn Jahren zur Verfügung stehen wird.

Foto: APA/EPA/SKYLON

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Abschied von der Enterprise

Die USS Enterprise (CVN-65) der US-Navy vereinigt gleich mehrere Superlative: Sie war der erste nuklearbetriebene Flugzeugträger der Geschichte und gilt mit 342 Metern bis heute als das längste militärische Schiff der Welt. 1960 getauft und ein Jahr später in Dienst gestellt, war es mit mehr als einem halben Jahrhundert auf den metallenen Planken das zweitälteste aktive Schiff der US-Marine, nur übertroffen vom Dreimaster USS Constitution. Damit ist es nun aber vorbei: Am 1. Dezember wurde das Schiff mit einer feierlichen Zeremonie am Navy-Stützpunkt Norfolk offiziell in den Ruhestand verabschiedet. Das Bild zeigt die Enterprise 1958 in einem frühen Stadium ihres Werdens in der Werft von Newport News, Virginia.

Foto: REUTERS/B.J. Nixon/Huntinton Ingalls Industries

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Seetang auf Verdrängungskurs

Eine regelrechte rote Pest aus Fernost arbeitet sich langsam aber sicher die US-Atlantikküste nordwärts. Die Seetang-Spezies Heterosiphonia japonica stammt ursprünglich aus japanischen Gewässern, 2009 wurde die Art vor der US-Ostküste gesichtet. Nun ist Heterosiphonia japonica erstmals im Meer vor dem Bundesstaat Maine aufgetaucht. Wissenschafter befürchten, dass die sich aggressiv ausbreitende Seetangart das empfindliche marine Ökosystem bedroht und einheimische Meerespflanzen verdrängt.

Foto: REUTERS/Christopher Marks/Northeastern University

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Pottwalgerippe

Vor einem Jahr ist vor der nordfriesischen Nordsee-Insel Pellworm ein rund 15 Meter langer Pottwal gestrandet. Vor einigen Tagen sind die entfleischten und blankgeputzten Knochen des vermutlich über 25 Jahre alten Tieres als Teil der Ausstellung "Wale – Riesen der Meere" im LWL-Naturkundemuseum in Münster (Nordrhein-Westfalen) der Öffentlichkeit präsentiert worden. Der 650 Kilogramm schwere Schädel, Wirbel und Kiefer des vermutlich verhungerten Wales sind bis November 2013 in der Schau zu sehen.

Foto: APA/Friso Gentsch

Das Hexagon-Rätsel des Saturn I

Das Phänomen ist bereits seit November 1980 bekannt und zählt laut NASA-Forschern zu den bizarrsten Objekten, mit denen unser Sonnensystem aufwarten kann. Damals konnte "Voyager 1" einen Blick auf den Nordpol des Saturn erhaschen und eine geheimnisvolle, sechseckige Wolkenstruktur ablichten. Jahrzehnte später ist das Hexagon mit einer Seitenlänge von 13.800 Kilometer auf Bildern der NASA-Sonde "Cassini" immer noch deutlich zu sehen. Heute wie damals können die Astronomen nur spekulieren, wie die regelmäßige Wolkenfigur zustande kommt. Das Sechseck rotierte in 10 Stunden, 39 Minuten und 24 Sekunden einmal um seine Achse; damit dreht es sich etwas schneller als der Saturn selbst, der eine Rotationsdauer von 10 Stunden und 47 Minuten hat.

Foto: NASA/JPL/SSI/Jason Major

Das Hexagon-Rätsel des Saturn II

Die Wissenschafter stellten darüber hinaus fest, dass die Wolkenstrukturen, die das Hexagon bilden, einige Hundert Kilometer in die Tiefe der Saturn-Atmosphäre reichen. Diese Nahaufnahme, die "Cassini" vor wenigen Tagen zur Erde schickte, zeigt den gewaltigen Wirbelsturm im Zentrum des Sechsecks. Am Südpol existiert zwar ein ähnlicher Wirbel, ein Hexagon ist dort aber nicht zu beobachten. Eine mögliche Erklärung für das Phänomen geht von bisher unbekannten Strukturen im Inneren des Saturn aus, die sich mit der selben Geschwindigkeit drehen wie das Hexagon. Hinweise darauf liefern Messungen von Radiostrahlung, deren Zyklus sich zeitlich mit der Rotation der geometrischen Figur deckt. Außerdem konnten Forscher ähnliche hexagonale Figuren bei Laborversuchen in rotierenden Flüssigkeiten erzeugen. Die beiden Aufnahmen entstanden aus einer Entfernung von rund 376.000 Kilometern.

Foto: NASA/JPL-Caltech/Space Science Institute

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Neues NASA-Raketensystem

2017 wird - sofern nichts dazwischen kommt - die erste Rakete einer neuen Trägerraketenfamilie der NASA ihren Jungfernstart absolvieren. Das Space Launch System (SLS) basiert auf modernisierten Technologien, die bereits in der Saturn-V-Rakete und in den Space Shuttles eingesetzt wurden, und soll nach Angaben der US-Weltraumbehörde der bemannten Raumfahrt jenseits des Erdorbits völlig neue Möglichkeiten eröffnen. Bislang befindet sich das Projekt allerdings noch in einem recht frühen Entwicklungsstadium. Hier wird ein maßstabsgerechtes Modell im Windkanal des Langley Research Centers in Hampton, Virginia, auf strukturelle Stabilität getestet.

Foto: REUTERS/ NASA Langley Research Center

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Ultramikroskop weiterentwickelt

Forscher an der Technischen Universität Wien haben ein sogenanntes Ultramikroskop derart weiterentwickelt, dass sich damit nun ein Blick in das Innere von biologischem Gewebe werfen lässt. Die so entstehenden Bilder geben winzige Details dreidimensional wieder. Möglich wird dies durch einen mit optischen Tricks zu einer extrem dünnen zweidimensionalen Fläche geformten Laserstrahl, der Schicht für Schicht eine Probe durchleuchtet. 

Um das Innere von biologischem Gewebe abzubilden, muss man es zunächst für Laserstrahlen durchsichtig machen. "Das in der Probe enthaltene Wasser wird durch eine Flüssigkeit mit anderen optischen Eigenschaften ersetzt, dadurch können die Laserstrahlen tief eindringen", erklärte Saideh Saghafi von der Abteilung für Bioelektronik des Instituts für Festkörperelektronik. So entstehen detaillierte Abbildungen von winzigen Fruchtfliegen (im Bild: Eine 3D-Detailaufnahme eines Fliegenkopfes) oder vom komplexen neuronalen Netzwerk in Mäusegehirnen - feinste Äderchen und dünn verästelte Nervenbahnen sind damit deutlich sichtbar. Auch für die Untersuchung und 3D-Darstellung von Tumoren ist das neuartige Ultramikroskop geeignet.

Foto: APA/SAIDEH SAGHAFI/TU WIEN

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"Kuratas" ist bereit

Wer erinnert sich nicht an die spektakuläre Schluss-Szene von "Aliens - Die Rückkehr" (1986), in der Ellen Ripley in einem großen Laderoboter gegen die Alien-Queen antrat. Ein durchaus vergleichbarer Roboter wurde nun in Japan Realität: Der vier Meter hohe "Kuratas" trat in der vergangenen Woche auf einer Ausstellung in Tokio erstmals auf. Mit dem Ungetüm hat sich der 39-jährige Künstler Kogoro Kurata einen Kindheitstraum erfüllt. "Kuratas" kann entweder von einem Cockpit in seinem Inneren aus gesteuert werden, wie es der Roboter-Experte Watanaru Yoshizaki im Bild rechts demonstriert, oder aber per Smartphone. Der vier Tonnen schwere Gigant dient allerdings weniger dem Lastentransport, vielmehr hat er mit einem futuristischen Pseudo-Waffensystem (er verschießt beispielsweise mit Wasser gefüllte Plastikflaschen) eher militärischen Charakter. Wer denkt, er muss einen solchen Roboter unbedingt besitzen: "Kuratas" wird in Wunschfarben und mit individueller technischer Ausrüstung für umgerechnet etwas über einer Million Euro geliefert.

Fotos: REUTERS/Kim Kyung-Hoon

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Flugzeug, Marke Eigenbau

Was könnte man mit einem Motorrad und 2.000 Yuan (umgerechnet 247 Euro) alles anstellen? Man könnte beispielsweise eine Rundreise unternehmen und sich das Land anschauen. Zhang Xuelin hat sich jedoch anders entschieden. Der Farmer aus Jinan in der chinesischen Provinz Shandong besorgte sich Holzbretter und Kunststoffmaterial und baute sein Zweirad zu einem Propeller-Flugzeug um. Elf Monate brauchte Xuelin für die Konstruktion, am vergangenen Donnerstag absolvierte er seinen Jungfernflug. Die gute Nachricht: es kam zu keiner Bruchlandung und niemand wurde verletzt. Die schlechte Nachricht: der Motorrad-Flieger hob gar nicht erst vom Boden ab. Immerhin hatte der Mann eine Vision...

Foto: REUTERS/China Daily

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Fahrenheit aus dem Computer

Der deutsche Erfinder und Physiker Daniel Gabriel Fahrenheit (1686 - 1736) ist für seine Errungenschaften bei der Konstruktion von Temperatur- und anderen Messgeräten berühmt geworden. Präsent ist er heute noch in der nach ihm benannten Temperatureinheit "Grad Fahrenheit". Wie der Danziger Forscher ausgesehen hat, ist allerdings nicht überliefert; es existiert kein bekanntes zeitgenössisches Porträt von dem Mann. Wissenschafter von der Technischen Universität in Danzig haben ein Computer-Programm geschaffen, das diese Wissenslücke möglicherweise zumindest näherungsweise schließen könnte: Die Software analysierte die Porträts von Verwandten des Physikers und kombiniert sie zu einem Gesicht. Ob Fahrenheit tatsächlich Ähnlichkeit mit dem so entstandenen Bildnis hatte, wird sich allerdings heute wohl nicht mehr feststellen lassen.

Foto: Gdansk University of Technology Press Office/AP/dapd

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Eis auf dem innersten Planeten

Wissenschaftern der NASA ist es gelungen, die Existenz von Eis auf dem Merkur nachzuweisen. Obwohl der Planet von der Sonne nur durchschnittlich 58 Millionen Kilometer entfernt liegt (zum Vergleich: zwischen Erde und Sonne liegen rund 150 Millionen Kilometer), gibt es offenbar auch dort gefrorenes Wasser. Die Sonde "Messenger" hat nach Angaben der US-Weltraumbehörde Beweise dafür gefunden, dass es am Nordpol in permanent im Schatten liegenden Regionen - in dieser Aufnahme rot eingefärbt - einzelne Eisinseln gibt. Diese sollen mindestens 30 Zentimeter und möglicherweise sogar bis zu 20 Meter dick sein. Die Forscher vermuten, dass das Wasser von Kometen oder möglicherweise auch Asteroiden stammt, die auf dem Merkur eingeschlagen sind.

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Foto: REUTERS/NASA

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Das Ende einer Ära

Das Bild zeigt eine Seite der berühmten als "Codex Dresdensis" bekannten Maya-Handschrift im Buchmuseum in der Sächsischen Landes- und Universitätsbibliothek in Dresden. Auf dem Blatt ist ein Himmelskrokodil zu sehen, das aus drei Öffnungen Wasser über die Welt speit - die Symbolik der Darstellung ist allerdings umstritten. In etwas mehr als zwei Wochen geht im Kalender der Maya eine Ära zuende. Am 21. Dezember bzw. 23. Dezember (je nach dem wie die Maya-Zeitrechnung mit dem gregorianischen Kalender koordiniert wird) endet im Maya-Kalender sowohl ein sogenannter Baktún-Zyklus - ein 394-jähriger Zeitabschnitt - als auch die "Lange Zeitrechnung" (Larga Cuenta oder Oxlajuj Baktún), die vor rund 5.200 Jahren begann. Das gegenwärtige Baktún sei für sein Volk mit viel Leid verbunden gewesen, meint der Maya-Priester José Manrique Esquivel, der am vergangenen Donnerstag in Mexiko-Stadt an den Feierlichkeiten zum Ende dieser Ära teilnahm.

Dass der 21. Dezember zugleich den Weltuntergang bedeutet, wie esoterische Kreise nicht müde werden zu behaupten, glaubt der Maya-Priester nicht. Mit Tänzen und Ritualen, mit denen die Maya ihren Göttern danken wollen, starteten in dieser Woche die Feiern zum Ende des 13. Baktuns, das 1618 begann. In Mexiko leben heute noch etwa 800.000 Vertreter der Maya. "Wir beten, dass die Kriege, die Konflikte, der Hunger enden", sagt der 52-jährige Manrique Esquivel mit Blick auf den nächsten Abschnitt im Maya-Kalender. "Wir wurden nicht besiegt, wir sind noch immer hier, wir sind am Leben." Das gelte auch für die Sprache, Kultur und Geschichte der Maya.

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Foto: Norbert Millauer/dapd

Japan schickt Gesellschafts-Roboter zur ISS

Die japanische Weltraumbehörde JAXA sorgt mit einem besonderen Kompagnon dafür, dass sich ihre Astronauten im All künftig nicht einsam fühlen: Der japanische Raumfahrer Koichi Wakata soll für seine nächste Mission einen sprechenden Roboter (im Bild eine erste Skizze) erhalten. Der Mini-Roboter werde im nächsten Sommer auf die Internationale Raumstation (ISS) gebracht, ehe Wakata selbst im November 2013 nachfolgt. Der 34 Zentimeter große Android kann Wakatas Gesicht erkennen, sich auf Japanisch mit ihm unterhalten und Fotos von dem gemeinsamen Abenteuer machen. Der kleine Blechmann soll allerdings nicht nur für Geselligkeit sorgen, sondern aus dem Kibo-Labor auf der ISS auch Informationen zur Erde senden.

Foto: KIBO ROBOT PROJECT

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Neuer "Sarkophag" für Tschernobyl

26 Jahre nach der Atomkatastrophe von Tschernobyl in der Ukraine sind die ersten 5.000 Tonnen Stahl eines neuen Schutzmantels für den explodierten Reaktor (links im Hintergrund) fertig. Die Konstruktion wurde auf einer Anlage auf eine erste wichtige Testhöhe von 22 Metern angehoben. Für die Baustelle in der "Todeszone" wurde eine nicht so stark belastete Stelle gewählt. Damit aber in der Umgebung Menschen ohne Schutzkleidung jahrelang arbeiten könnten, musste dort die verstrahlte Erde bis zu acht Meter tief abgetragen werden. Jeder der rund 1.500 Arbeiter aus 22 Ländern trägt ein Strahlenmessgerät an seiner Kleidung. Mehr als 40 Staaten beteiligen sich an den rund 1,54 Milliarden Euro Kosten für die dringend nötige, am Ende rund 29.000 Tonnen schwere Hülle. Bis 2015 soll der "Sarkophag" über den alten rissigen Mantel gezogen werden, dann sollte sie hundert Jahre lang halten.

Foto: Efrem Lukatsky/AP/dapd

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Terrorvogel im NHM

Vom frühesten Tertiär vor rund 60 Millionen Jahren bis vor rund 17.000 Jahren lebten vor allem in Südamerika überwiegend flugunfähige, Fleisch fressende und bis zu drei Meter große Vögel. Als wendige und schnelle Jäger müssen sie mit ihren großen Schnäbeln Angst und Schrecken verbreitet haben - daher auch ihr Name: "Terrorvögel". Im Naturhistorischen Museum Wien (NHM) ist seit letzter Woche das weltweit erste befiederte Lebendmodell eines Terrorvogels in beeindruckender Originalgröße von knapp zwei Metern zu sehen.

Bei dem in den NHM-Werkstätten der zoologischen Präparation rekonstruierten Terrorvogel handelt es sich um einen der Gattung Paraphysornis, die vor rund 25 Millionen Jahren in Südamerika lebte. Die Wahl fiel vor allem deshalb auf diese Gattung, weil es davon ein mit 70 Prozent bestens erhaltenes Skelett gibt. Einzig bei den Federn mussten die Wissenschafter ihre Phantasie bemühen, wobei man sich mit den Seriemas an jener Vogelfamilie orientieren konnte, die heute als die nächsten Verwandten der Terrorvögel gelten. Die ebenfalls in Südamerika lebenden Vögel sind allerdings mit einer maximalen Körperlänge von 90 Zentimetern deutlich kleiner als ihre ausgestorbenen Verwandten.

Foto: APA/NATURHISTORISCHES MUSEUM WIEN/ALICE SCHUMACHER

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Groß im Herstellen von Kleinigkeiten

In einem Labor der Technischen Universität Chemnitz (Sachsen) haben Techniker mehrere Mikro-Räucherhäuschen und Bäumchen produziert und zum Größenvergleich auf eine Ein-Cent-Münze gestellt. Die winzigen Häuser sind gerade mal 0,8 und 2 Millimeter hoch. Auch wenn es so aussehen mag, reine Spielerei ist das nicht: Die Idee dazu entstand an der Professur für Mikrofertigungstechnik, die sich mit dem großen Potenzial kleiner Bauteile und Strukturen beschäftigt. Die Mini-Häuser sollen dabei die möglichen Dimensionen verdeutlichen.

Foto: APA/Hendrik Schmidt

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Sturmbarrieren

Der Wirbelsturm "Sandy" hat dem US-Staat New York Kosten von bis zu 32,54 Milliarden Euro beschert. Insbesondere New York City laboriert immer noch an den schweren Schäden, die das Unwetter verursacht hat. Mittlerweile liegen mehrere Konzepte auf dem Tisch, mit denen sich in Zukunft derartige Verheerungen vermeiden lassen könnten. Eines davon steuerten das Unternehmen dlandstudio und das Architecture Research Office bei. Nach ihrem Entwurf sollen Manhattan vorgelagerte Inseln und Feuchtgebiete die Hauptlast der Sturmfluten auffangen.

Foto: DLANDSTUDIO and Architecture Research Office/AP/dapd

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Turbulentes Zusammentreffen der Elemente

Derzeit haben Besucher des Volcanoes National Park auf Hawaii die Chance, Zeugen eines besonderen Naturspektakels zu werden: Nach aktuellen Eruptionen des Vulkans Kilauea erreichte ein schmaler Lavafluss am vergangenen Wochenende bei Kalapana die Küste und ergießt sich nun einige hundert Meter außerhalb der Parkgrenzen in den Ozean. Während der Ort des Geschehens tagsüber meist von dichten Dampfwolken verhüllt ist, bietet das Zusammentreffen der Elemente während der Dämmerung und in der Nacht einen atemberaubenden Anblick. Die Parkverwaltung mahnt allerdings zur Vorsicht vor den unberechenbaren Naturgewalten.

Foto: REUTERS/Hugh Gentry

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Neue Art von Schwertwalen?

Die Wissenschaft kennt drei unterschiedliche sogenannte Ökotypen von Schwertwalen: Die eine Gruppe hat sich auf andere Meeressäuger wie Robben oder Wale als Hauptbeute spezialisiert, ein weiterer Typ jagt nahe den Meeresufern Fischen hinterher und die dritte, nur wenig erforschte Kategorie lebt meist fernab der Küsten und ernährt sich vermutlich ebenfalls von Fischen. Walexperten aus Kanada und den USA sind nun im Rahmen ihrer Forschungen auf Hinweise gestoßen, dass die Robben-fressende, auch als transient - weil quasi immer auf der Durchreise - bezeichnete Orca-Population im Nordpazifik eigentlich eine eigene Art darstellt. Einige Forscher sprechen bei diesem Ökotypus übrigens von Biggs-Orcas; damit erinnern sie an Michael Biggs, der als Vater der modernen Schwertwal-Forschung gilt.

Foto: National Oceanic and Atmospheric Administration, Robert Pitman/AP/dapd

Nachfolger für "Tom" und "Jerry"

Die Firma Astrium in Immenstaad am deutschen Bodenseeufer stellt für rund 70 Millionen Euro im Auftrag der US-Weltraumbehörde NASA zwei Nachfolger-Satelliten für die GRACE-Mission zur Gravitations- und Klimaforschung her, wie das Unternehmen am vergangenen Donnerstag mitteilte. Die beiden Satelliten GRACE FO (Gravity Recovery and Climate Experiment Follow-On) sollen ab 2017 für mindestens fünf Jahre Messungen zur globalen Klimaforschung fortsetzen, welche die beiden ebenfalls am Bodensee gebauten Vorgänger-Satelliten "Tom" und "Jerry" (im Bild) seit 2002 vornehmen, wie Astrium-Chef Eckard Settelmeyer vor den Medien sagte. Der NASA-Auftrag laste 25 Ingenieure fünf Jahre lang aus.

Foto: NASA/DLR/Astrium

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Zoowelt

Ein Familie von Dickhäutern hat im Zoo der niederländischen Stadt Emmen einmal zu oft für Stunk gesorgt. Die zänkische Mutter und ihre Nachkommen, zwei halbwüchsige Söhne und eine Tochter, gerieten in letzter Zeit immer wieder mit den übrigen sieben Elefanten aneinander; Hintergrund der Reibereien seien Uneinigkeiten über die Positionen innerhalb der Herdenhierarchie, wie die Betreiber des Dierenparks Emmen erklärten. Neuerliche Auseinandersetzungen haben zuletzt das Maß voll gemacht: die Unruhestifter müssen nun die Konsequenzen tragen und den Zoo verlassen. Wo die vier asiatischen Elefanten unterkommen sollen, ist allerdings noch nicht geklärt. (red, derStandard.at, 02.12.2012)

Foto: APA/EPA/CATRINUS VAN DER VEEN