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Suha Arafat vor einem Porträtbild ihres verstorbenen Ehemannes.

Foto: REUTERS/Darrin Zammit Lupi

Einen Tag nach der Exhumierung des Leichnams des 2004 unter bisher ungeklärten Umständen verstorbenen PLO-Chefs Yasser Arafat meldet sich seine Witwe Suha in einem CNN-Interview zu Wort. Dort fordert sie die Überführung des Leichnams von Ramallah im Westjordanland in ein Grab in der Al Aqsa-Moschee in Jerusalem. Das entspräche dem Wunsch ihres verstorbenen Ehemannes, so Arafat. Zwar sei dafür großer politischer Wille vonnöten, sagt die Witwe, im Zuge des Arabischen Frühlings habe sich die Großwetterlage in der Region aber grundlegend verändert, darum kämpfe sie um die Erfüllung dieses Wunsches. 2004 hatte sich die israelische Regierung strikt gegen die Beisetzung ihres langjährigen Erzfeindes in Jerusalem ausgesprochen.

Suha Arafat, die Ende Juli Anzeige gegen Unbekannt wegen „Ermordung" ihres Ehemanns erstattet hatte, betont im Interview den guten Gesundheitszustand Arafats bis kurz vor seinem Tod: "Er war wie ein Baby, er hatte keine Krankheiten, sein Körper war völlig sauber. Darum habe ich all diese Schritte veranlasst". Den Einwand, wonach sie vor acht Jahren auf eine Autopsie des Leichnams verzichtet habe, lässt die Witwe heute nicht gelten. "Ich hatte damals große Probleme mit der Palästinensischen Autonomiebehörde. Niemand von den Ärzten hat mir eine Autopsie angeboten."

Auch von internationaler Unterstützung vor die palästinensische Sache sei damals keine Rede gewesen, beteuert sie. "Yasser Arafat wurde im Stich gelassen. Er starb allein. Kein einziger arabischer Führer ist gekommen um ihn zu retten." Heute, sagt Suha Arafat mit Hinblick auf den jüngsten, von Ägypten und den USA ausgehandelten Waffenstillstand in Gaza, sei die internationale Aufmerksamkeit viel stärker auf die Palästinensergebiete gerichtet. (red/derStandard.at, 28.11.2012)