Was Ernst Strasser (ES) bei seinen Treffen mit den britischen "Sunday Times"-Journalisten Claire Newell (CN) und Michael Gillard (JC) erzählte. derStandard.at liegt das gesamte Gesprächsprotokoll in der beglaubigten deutschen Übersetzung vor, das an dieser Stelle laufend erweitert und veröffentlicht wird. Im Folgenden finden Sie den dritten Teil der Serie:
Telefongespräch JC / STRASSER, Wahrscheinlich 13. Jänner
(Plaudern über Weihnachten, New York)
John: Der Grund meines Anrufs ist glaube ich nur um ein paar Dinge, nicht wahr, um zu schauen, dass der Vertrag in Ordnung ist, ich weiß nicht, ob Sie schon Gelegenheit hatten, ihn durchzusehen?
Strasser:Ja, ich habe es durchgesehen und ich habe zwei, zwei Dinge, die ich besprechen will.
John:Ja.
Strasser:Das Erste ist, dass eine Versicherung gemeint ist. Ich habe keine Versicherung, aber ich muss schauen, was es abdeckt, und was, ich wollte Sie nur fragen, ob es, eigentlich ob es irgendwelche Benchmarks oder etwas in der Art gibt, wenn Sie fragen wollen, ob ich eine Versicherung habe, werden ich natürlich, ich werde, äh, schauen, wie es funktioniert, und ich habe keine, äh, ich weiß nicht, wie ich das mache, aber ich werde es überprüfen.
John:Ich bin mir nicht sicher ist die ehrliche Antwort auf die Versicherungsfrage, ich kann mich nicht erinnern, was der Vertrag sagte, aber stand darinnen dass in manchen Situationen die Gesellschaft versichert, ich glaube mit Auftragsnehmern versichert es nicht im Ganzen, ist das richtig? Ich glaube, das ist allgemein die Position.
Strasser:Ich, ich habe den Vertrag, den Vertragsentwurf jetzt nicht bei mir, aber ich kann mich erinnern, dass da stand, ich bin, ich bin, muss etwas wie eine Versicherung haben.
John:Verstehe, nein, nein, ich glaube nicht, dass beabsichtigt ist, dass es das sagt, nun, lassen Sie mich das anschauen, und ich schau dann wie der Wortlaut ist, und nein, ich glaube nicht, das war nicht beabsichtigt - es sollte sagen, dass Sie sich um Ihre eigene Versicherung kümmern, wenn Sie eine brauchen, ich glaube es ist ein anderes -
Strasser: Aber ich werde, ich werde, das ist ein Punkt also werde ich Ihnen ein E-mail schicken.
John: Bitte machen Sie das, ja.
Strasser:Das zu machen, das ist ein Punkt, ich glaube, das ist lösbar, und der zweite Punkt scheint auch lösbar zu sein. Ich glaube es ist klar für Sie und, äh, für Ihren Vorstand, dass, äh, ich nichts machen kann und nichts machen will, was nicht mit meinen Pflichten als Mitglied des Parlaments übereinstimmt
John:Was, woran denken Sie da?
Strasser: Ich kann, äh, ich kann Sie schicken, äh, es gibt eine schriftliche Deklaration was ein Mitglied des Parlaments nicht machen darf.
John:Aha, okay, ja, nein, wenn Sie uns das schicken könnten.
Strasser:Ich werde es Ihnen schicken, damit Sie die Regeln sehen und sehen, ob es einen Konflikt oder so etwas gibt. Ich glaube nicht, dass es einen Konflikt bei dem besprochenen gibt, ich will keinen Konflikt haben, und ich glaube auch nicht dass Sie irgendwelche Probleme in diesem Bereich haben wollen, aber ich will sicher sein, dass und dass es für alle klar ist, dass es da keinerlei Problem gibt.
John:Sehr gut, okay, also nein, bitte machen Sie das, schicken Sie das, das wäre sehr nützlich, eigentlich, das andere, das andere das ich machen wollten, nun, vielleicht, sind Sie nächste Woche in Straßburg?
Strasser:Ja, ich bin hier von Montag spät, Montag sagen wir circa vier oder fünf Uhr nachmittags, bis Donnerstag, ein Uhr, zwei Uhr.
John:Ich frage mich nur ob wir es vielleicht schaffen könnten, vielleicht nach Strassburg reisen, und Sie vielleicht Mittwoch oder Donnerstag sehen?
Strasser:Ja.
John:Gibt es eine Zeit, ich meine ich müsste in unseren Kalendern nachschauen, gibt es eine Zeit, die Ihnen passen würde?
Strasser:Es ist, äh, ich glaube es wäre, es funktioniert am Mittwoch oder Donnerstag in der Früh.
John:Mittwoch oder Donnerstag in der Früh.
Strasser:Vor, vor 12 Uhr, um 12 Uhr muss ich zur Abstimmung und danach muss ich weg.
John:Okay und ich sage Ihnen die andere Sache, die Claire erwähnt hat, hat Sie Ihnen gegenüber etwas über, sie hat vor Weihnachten etwas von Elektronikschrott erwähnt, das ist die neue WEEE Richtlinie.
Strasser:Ja, ja, ja.
John:Sie war, sie war, ich glaube, sie war ein Vorschlag für eine Änderung von einem Klienten, konnten Sie - ?
Strasser:Ja, ich habe nachgeschaut, wir haben keine Chance etwas zu ändern.
John:Wirklich?
Strasser:Ja, wir haben keine Chance, ich habe mit zwei Mitgliedern dieses Ausschusses besprochen, es ist äh und einer ist der, das leitende Mitglied, das ist, das ist ein großer Kompromiss.
John:Wie, was sie machen einfach überhaupt keinen Kompromiss?
Strasser:Das ist ein großer Kompromiss, weil der erste Entwurf, der war noch viel mehr gegen die Interessen Ihres Klienten.
John:Ja, aha, verstehe, also es schon weit entfernt von dort.
Strasser:Ja, also, äh, ich habe es mit ihm besprochen, er ist das leitende Mitglied des, des ....., und wir, wir hätten eine geringe Chance gehabt, wenn es nicht schon am Ende des Projekts wäre, natürlich. Aber in diesem Stadium, muss ich sagen, besteht keine Chance.
John:Also es wird so durchgehen, wie es ist? Es gibt nichts, das wir im Plenum machen können?
Strasser:Aber das ist, das ist, das ist ein Kompromiss, das ist sogar ein Kompromiss.
John:Richtig, ja, also schwächer wird es nicht, so sollte man es wohl betrachten. Aber Sie haben es geschafft, darüber mit jemandem zu sprechen, der selbst im Ausschuss sitzt, war das der Rapporteur, oder der -?
Strasser:Er ist der Rapporteur, er ist der Rapporteur, der Vorsitzende, er ist ein Deutscher, der Florenz heißt.
John:Florenz.
Strasser:Und er ist hier sehr erfahren, er ist ein langstehendes Mitglied des Parlaments, er ist erfahren, er ist auch ein sehr, sagen wir, er stimmt nicht mit Leuten überein, die auf Seiten der Grünen sind, er ist auf der Seite derer, die aktiv sind und Handel betreiben und so weiter, und diese sind, das ist ein Kompromiss und wenn ich, ich versuche, dieses Buch zu öffnen wäre es ein großes Problem das es schlimmer wird, als es jetzt ist.
John:Verstehe, haben Sie ihm gesagt, dass Sie für unseren Klienten agieren, oder nicht?
Strasser: Ich weiß nicht, wer der Klient ist.
John:Nein, natürlich nicht, Sie haben nicht gesagt, dass Sie für uns agieren?
Strasser:Nein, nein, nein, ich habe nur, ich habe, ich weiß nicht wer der Klient ist, ich habe das Thema aufgebracht und habe gesagt „es besteht ein Interesse, dass das ähm", ich habe ihm gesagt, dass ich es aus der UK hätte, ich weiß nicht wer und was, wer, wer derjenige ist, der es geändert haben will, aber es scheint mir, und ichich muss sagen, dass es mir klar erscheint, dass ein Interesse besteht, es sowieso zu ändern, aber er hat mir auf eine ganz konkrete Art gesagt, über eine lange Sitzung, ich glaube, wir hatten eine 90 Minuten Sitzung über dieses Thema, haben es in jedem Detail besprochen, von jeder Seite, ob es eine Änderung gibt und jemand auf unserer Seite wäre, der uns helfen würde oder so, eine dritte Partei oder was auch immer, aber er hat mir gesagt, dass es äh, es äh, wenn er diesenäh Punkt öffnen würde, es schlimmer werden würde, als es jetzt ist.
John:Ja, insofern als dass andere Leute Änderungen einbringen können.
Strasser:Ja, er hat mir gesagt, dass er viele schlechte Ideen in dieser Hinsicht verworfen hat.
John:Kann ich mir vorstellen, okay, also das ist dann gestorben, wirklich, nicht wahr, mehr können wir da nicht machen?
Strasser:Es ist äh, ich muss sagen, das Spiel ist aus, ich muss sagen, es ist ganz eindeutig.
John:Okay, dann werde ich Victoria davon erzählen, jetzt das Andere, und das war es eigentlich, glaube ich, soll ich, ich werde Ihnen ein E-mail schreiben.
[Verbindung Besetztzeichen]
[Ruft zurück]
Strasser:Nochmals hallo.
John:Hallo Ernst, ich habe Sie verloren, also nur zur Wiederholung, Sie schicken mir das, etwas über die Versicherung und etwas über die Pflichten.
Strasser:Eines Parlamentariers, ja.
John: Damit wir das anschauen können, und sichergehen, dass im Vertrag voll darauf Rücksicht genommen wird.
Strasser:Ja, ja.
John:Und ich melde mich wieder bei Ihnen, um Sie möglicherweise sagen wir, nächste Woche Mittwoch oder Donnerstag zu treffen.
Strasser:Ja.
John:Okay?
Strasser:Okay.
John:Sehr gut, also ich freue mich, sie bald zu sehen, und -
Strasser:Ja, also ich werde versuchen, dieses E-mail zu entwerfen, und hoffe sie können es am Montag Abend schicken, ja.
John:Sehr gut, das wäre super wenn Sie das machen könnten, danke.
Strasser:Okay, okay.
John:Okay, wir sprechen bald.
Strasser:Okay, alles Gute, auf Wiedersehen. (derStandard.at, 27.11.2012)