Teil III unserer Tour durch Wiens Grätzel auf der Suche nach Geschenken führt uns durch drei Bezirke. Unweit der Josefstädter Straße, die in Teil II vorgestellt wurde, befindet sich der Ausgangspunkt Lange Gasse.

Seit 2007 gibt es das "esca" in der Lange Gasse 19 im 8. Bezirk, das von den drei Geschwistern Christina, Christoph und Phillip Esca ins Leben gerufen wurde. Neben Röcken (56 Euro) und Shirts (ab 21,- Euro) produziert das Grafiker-Trio auch...

Foto: derstandard.at/gueb

... Schmuck aus Kunststoff. Entweder als Wolf- oder...

Foto: christina esca

... Katzenmotiv (jeweils 16,- Euro).

Foto: christina esca

Bei der Auswahl der Stoffe achten die Designer weitgehend darauf, dass es sich um fair produzierte und gehandelte Bio-Baumwolle handelt. Die aktuellen Motive drehen sich primär um das Thema Märchen wie etwa "Hänsel und Gretel" oder "Rotkäppchen".

Foto: christina esca

Nach ein paar Gehminuten treffen Lerchenfelderstraße und Lange Gasse aufeinander. In Hausnummer 31 befindet sich das Schmuckatelier von Tina Polisoidis, das seit April 2012 hier seine Pforten geöffnet hat. Die Kunstdesignerin hat sich auf Silberschmuck spezialisiert, wobei sie auf Wunsch auch Spezialanfertigungen aus Gold produziert. Der Preis für Silberringe bewegt sich zwischen 35 Euro und 110 Euro (siehe Bild).

Foto: tina polisoidis

Obwohl auf den ersten Blick nicht eindeutig erkennbar, handelt es sich auch hier um einen Silberring (Preis: 110,- Euro).

Foto: tina polisoidis

Silberohrringe kosten 85 Euro.

Foto: tina polisoidis

Halsketten aus Aquarienschläuchen (30,- Euro) zählen zu den ersten Entwürfen von Tina Polisoidis.

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In der Lerchenfelderstraße 29 - gleich neben den Schmuckatlier von Tina Polisoidis - befindet sich das "Grasshopper-Design" von Leopold und Georg Grahofer. Bereits 1972 begann Leo Grahofer mit dem Sammeln von historischen Füllfedern, die zwischen 1890 und 1960 produziert wurden. 1986 machte er sein Hobby zum Beruf und eröffnete auf 15 Quadratmetern sein erste Spezialgeschäft für edle Schreibgeräte. Seit 2007 befindet sich die Erste Wiener Füllfeder-Werkstätte im 7. Bezirk, die gerne auch Reparaturen übernimmt. Der Preis für einen historischen und funktionstüchtigen Füllhalter bewegt sich zwischen 120 Euro und 700 Euro.

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Menschen, die ungern eine Füllfeder benutzen sondern lieber zum Kugelschreiber greifen, können mit dem Modell "Senator" - ein Knickstift aus hauseigener Produktion (Preis: 69,- Euro) - Vorlieb nehmen.

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Wer keine gewöhnliche Weihnachtskarte verschicken möchte, dem bietet "Grasshopper-Design" mit der Plattenpost eine Alternative. Die Vinylsingles sind abspielbar, allerdings "auf eigenen Gefahr", wie Hausherr Georg Grahofer - der mittlerweile das Geschäft seines Vaters Leo übernommen hat - betont.

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Eine Querstraße der Lerchenfeldergasse ist die Kellermanngasse, in der auf Hausnummer 4 der Nähsalon "Nahtlos" sein Zuhause hat. Andreas Punz eröffnete seinen kleinen, feinen Selfmade-Shop im November 2011. "Ich wollte schon immer eine eigenen Werkstatt haben", begründet der 26-jährige Jungunternehmer seine Motivation für das Projekt.

Der Näh-Grundkurs kostet 25 Euro, der Aufbaukurs 35 Euro  - auch als Gutschein zum Verschenken.

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Neben dem Nähen liegt ein weiterer Schwerpunkt auf der Siebdrucktechnik, die hier ebenfalls erlernt werden kann. Die Stoffe zum Bedrucken sind allerdings selbst mitzunehmen.

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Wer die Kellermanngasse weiter entlang spaziert, gelangt schließlich zur Burggasse, die im vierten Teil unserer Grätzelrunde vorgestellt wird. Wir bewegen uns nun aber weiter zur Kirchengasse, biegen in die Siebensterngasse ein, um letztendlich in der Zollergasse zu landen. Seit Mitte Oktober 2012 betreiben hier Antonia Gruber und Kathrin Pfeiffer "Frauenzimmer & Männersache" - einen Shop, der in erster Linie auf Mode aus den 1920er- bis 1960er-Jahren spezialisiert ist. 

Das Highlight der aktuellen Kollektion sind originalgetreue Kleider aus dem Film "The Artist".  Der relativ hohe Preis von 600 Euro ergibt sich daraus, dass die Kostümbildnerin von "The Artist" auch die Charleston-Kleider für "Frauenzimmer & Männersache" produziert.

Foto: Severin Dostal

Insgesamt beschränkt sich die von Vintage inspirierte Mode derzeit noch weitgehend auf Kleidung für Frauen. Röcke sind ab 80 Euro, Blusen ab 75 Euro und Hosen ab 90 Euro zu haben.

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Für Herren gibt es Hüte und Mützen (ab 45,- Euro), handgenähte Fliegen (60,- Euro) beziehungsweise Krawatten (65,- Euro) sowie Hosenträger (75,- Euro). Demnächst sollen Hosen, Sakkos und Gilets folgen.

Foto: Severin Dostal

Eine Besonderheit im Sortiment von "Frauenzimmer & Männersache" sind Kosmetika wie Lippenstift (26,- Euro) oder Rouge (30,- Euro), die den satten Rottönen der 1950er-Jahre nachempfunden sind.

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Ganz vermeiden lässt sich die Mariahilferstraße auf dieser Tour nicht - zumindest muss sie überquert werden, damit man von der Zollergasse in die Gumpendorferstraße gelangt. Wer auf der Suche nach originellem Krims-Krams ist, wird in der Gumpendorferstraße 88a - im Le Moulin Rose fündig. Die Französin Delphine Leger bietet in ihrem schmucken kleinen Laden eine bunte Mischung aus Altwaren und selbstgemachten Unikaten. So bemalt sie beispielsweise alte Schneidebretter, beklebt sie mit Motiven aus den 1960er-Jahren und funktioniert sie damit zu Bildern um (Preis: ab 12,- Euro).

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Alte Nachtkästchen werden ebenfalls neu lackiert und mit Tapeten verziert (Preis zwischen 110,- Euro und 150,- Euro).

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Selbstgemachte Lampe aus Pappbechern ( 19,-Euro)

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Diese Kaffee- und Teehäferln waren in den 1970er-Jahren weit verbreitet. Dabei handelt es sich um französisches Milchglas, das früher fast in jedem Haushalt für den Alltagsgebrauch verwendet wurde. (16,- Euro für vier Tassen mit Unterteller)

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Von der Mariahilferstraße führt die Stiegengasse zur Gumpendorferstraße. In der Stiegengasse 16 ist seit September 2012 der "Pop Shop" von  Patrice Fuchs. Vintage-Mode aus Japan zu leistbaren Preisen (zwischen 40 und 50 Euro), Streetwear aus Dänemark und Morphsuits bilden die populärkulturelle Klammer des Konzeptstores.

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Pop-Literatur und Vinyl aus zweiter Hand (Trip Hop, Rap, Acid Jazz, Funk usw.) warten hier ebenfalls auf die Kundschaft.

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Skandinavisches Geschirr und Wohnaccessoires zählen ebenso zum fixen Sortiment wie die Aufhängung für Häferln, Tassen oder Geschirrtücher (Preis:79, 90 Euro).

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Süßigkeiten aus Schweden, Kaffee und selbstgemachte Süßspeisen runden das Angebot ab. (red, derStandard,11.12.2012)

Nachlese Grätzeltouren:

Teil I: Rund ums Stubentor
Teil II: Josefstädter Straße

 

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