Madrid - Der spanische Filmemacher und Schriftsteller José Luis Borau ist in Madrid im Alter von 83 Jahren gestorben. Dies gab die Königlich-Spanische Akademie, der der Cineast seit vier Jahren angehört hatte, am Freitag bekannt. Borau hatte als ein großer Hoffnungsträger des spanischen Films in der Endzeit der Franco-Diktatur (1939-1975) gegolten.

Seinen größten Erfolg feierte er 1975 mit dem Krimi-Drama "Wilderer" (spanisch: "Furtivos"), mit dem er die Goldene Muschel für den besten Film beim internationalen Filmfestival in San Sebastian gewann. Zwei Jahre später wurde das Werk "Schwarzer Haufen" ("La Camada Negra"), für das Borau das Drehbuch geschrieben hatte, bei den Filmfestspielen in Berlin mit dem Silbernen Bären ausgezeichnet.

Sein Spielfilmdebüt hatte der aus Saragossa stammende Regisseur 1963 mit dem Spaghetti-Western "Gesetz der Bravados" ("Brandy") gegeben. Borau verstand sich immer als ein Einzelkämpfer. "Ich habe ständig Leute um mich, aber am wohlsten fühle ich mich in der Einsamkeit", sagte er einmal der Zeitung "El Pais". "Wenn Freunde mich einladen oder zu Besuch kommen, denke ich immer: 'Hoffentlich lassen sie mich in Frieden.'" (APA, 23.11.2012)