Berlin - Beim Eurofighter-Mutterkonzern EADS steht ein gröberer Umbau bevor. Nachdem die Megafusion der Rüstungskonzerne EADS und BAE Systems im Oktober scheiterte, verhandeln nun Deutschland und Frankreich über ein neues Modell für ihre Staatsbeteiligungen an EADS.

Das Handelsblatt berichtete am Freitag, dass Deutschland über die Staatsbank KfW direkt drei Prozent der EADS-Aktien vom französischen Staat kaufen wird. Die Franzosen würden damit auf zwölf Prozent sinken.

Die deutsche Bundesregierung soll der Bank KfW auch bereits einen entsprechenden Auftrag erteilt haben, was offiziell aber noch nicht bestätigt wurde. Zusätzlich würde der Bund 7,5 Prozent kaufen, die derzeit bei einer vorwiegend deutschen Investorengruppe (Dedalus) liegen, hieß es. Eine Folge dieses Modells wäre, dass der Bund nur noch etwa 1,5 Prozent vom deutschen EADS-Großaktionär Daimler erwerben müsste, um auf denselben Anteil wie Frankreich zu kommen. Daimler will schon seit längerem EADS-Anteile abgeben.

Derzeit ist der französische Staat mit 15 Prozent an der Airbus-Mutter EADS beteiligt, während der deutsche Staat nur einen Minianteil hält. Insgesamt halten deutsche und französische Großaktionäre 22,5 Prozent an EADS, gut fünf Prozent liegen beim spanischen Staat. (red, DER STANDARD, 24./25.11.2012)