Grafik: Limux

Während sich die deutsche Stadt Freiburg gerade wieder von ihrem Experiment mit der freien Office-Software OpenOffice.org verabschiedet hat, ist man in München mit dem Fokus auf Open Soure bislang offenbar deutlich besser gefahren. So geht aus einer Anfragebeantwortung des Münchner Stadtrats hervor, dass sich die bayrische Landeshauptstadt über die Jahre mehr als zehn Millionen Euro gespart hat, dies berichtet heise.de.

Vergleiche

In einer Vergleichsrechnung stellt man die Kosten eines weiteren Betriebs von Windows mit MS Office sowohl einer vollständigen Linux/OpenOffice-Strategie als auch einem Szenario mit Windows als Betriebssystem aber der Nutzung des freien Office gegenüber. Dabei zieht man in Betracht, dass mittlerweile ein Update auf Windows 7 notwendig geworden wäre, samt all den daraus entstehenden Kosten.

Rechnung

In Folge kommt man zu dem Schluss, dass für eine Windows / MS-Office-Lösung bisher ungefähr 11,6 Millionen Euro angefallen wären. Den Großteil dabei würden Lizenzzahlungen in der Höhe von 6,8 Millionen Euro ausmachen, dazu nimmt man aber auch noch 5 Millionen Euro an Hardwareupgrades, die durch den Linux-Umstieg unnötig geworden sind.

Schulung

Die Umsetzung des "Limux"-Projekts ist im Vergleich geradezu ein Schnäppchen: Bis zum September 2012 seien hier ledigich 270.000 Euro an Kosten entstanden, die sich alleine aus der Anwendungsmigration zusammensetzen. Die in dem Zeitraum entstandenen Kosten für Schulung und Personal setzt man hingegen bei allen drei Varianten gleich hoch an, und zwar bei 22 Millionen Euro.

Umstieg

In Summe würden sich die IT-relevanten Ausgaben bei der Linux-Lösung bisher auf rund 23 Millionen Euro belaufen, bei einer Variante Windows mit OpenOffice wären 30 Millionen angefallen, bei einer reinen Microsoft-Lösung gar 34 Millionen Euro. Bislang wurden in der Münchner Stadtverwaltung an die 11.000 Arbeitsplätze auf Linux migriert, bei 15.000 kommt zumindest das freie Office zum Einsatz.

Hintergrund

Das Münchner Linux-Projekt gehört zu den erfolgreichsten seiner Art, schon recht früh hatte man mit einem Umstieg auf das freie Betriebssystem begonnen. Zwar gab es dabei diverse anfängliche Schwierigkeiten, diese konnte man aber recht rasch ausräumen. Weniger Atem hatte in dieser Hinsicht hingegen die Stadt Wien: Auch hier hatte man einst vollmundig eine Linux-Strategie verkündet, nur um das Projekt dann in den Folgejahren klammheimlich in der Versenkung verschwinden zu lassen. (red, derStandard.at, 23.11.12)