Detroit - Mit einer Milliardeninvestition will General Motors dem Absatz der angeschlagenen deutschen Tochter Opel auf die Sprünge zu helfen. Der Mutterkonzern kauft für 4,2 Mrd. Dollar (3,3 Mrd. Euro) Teile des verstaatlichten US-Autofinanzierers Ally zurück. Damit soll unter anderem Opel verstärkt Autofinanzierungen anbieten können, um so mehr Kunden zu ködern und zu halten.

Produktoffensive

GM übernimmt die Ally-Geschäfte in Europa und Lateinamerika. Das Unternehmen Ally, das bis vor wenigen Jahren als Sparte GMAC zum Konzern gehörte, will sich auf die USA konzentrieren und hat bereits Töchter in Kanada und Mexiko verkauft.

GM-Finanzchef Dan Ammann erklärte, der Konzern starte die größte Produktoffensive seiner Geschichte. Die Übernahme werde GM stärken. "Sie stellt sicher, dass unsere Kunden und Händler überall auf der Welt wettbewerbsfähige Finanzierungsmöglichkeiten haben."

Eigene Leasingverträge

Genaue Zahlen zur erwarteten Absatzsteigerung nannte Ammann nicht. Er verwies aber darauf, dass in den USA seit der Gründung der Finanzierungstochter GM Financial vor zwei Jahren 200.000 Wagen zusätzlich verkauft worden seien. Autokonzerne können ihren Absatz fördern, indem eigene Töchter Kunden günstigere Kredite und Leasingverträge anbieten. Ammann sagte, GM wolle Kundenbeziehungen nach dem eigentlichen Autokauf vertiefen. Hier habe man in den vergangen Jahren Chancen verpasst.

GM hatte den Ally-Vorgänger GMAC im Jahr 2006 mehrheitlich an den Finanzinvestor Cerberus Capital Management verkauft. Ally musste in der Finanzkrise durch die US-Regierung gerettet werden und gehört derzeit zu 74 Prozent dem Steuerzahler. Von den 17 Mrd. Dollar Schulden hat Ally der Regierung 5,8 Milliarden zurückgezahlt. Darin sind Dividenden enthalten. (APA, 22.11.2012)