Facebook will nach geringer Beteiligung die Mitglieder-Abstimmungen über wichtige Regeländerungen abschaffen. Stattdessen solle es unter anderem mehr Gelegenheiten geben, direkt Fragen an die Verantwortlichen für Datenschutz zu stellen, kündigte das weltgrößte Online-Netzwerk am Mittwoch an.
Geringe Beteiligung
Die vergangene Abstimmung über Änderungen der Regeln für Nutzung und Datenschutz war in diesem Jahr zur Farce geraten. Die Beteiligung lag mit 350.000 Nutzern bei nur 0,04 Prozent statt der erforderlichen 30 Prozent aller Mitglieder. Mit inzwischen mehr als einer Milliarde aktiver Nutzer sei es praktisch unmöglich geworden, die Marke von 30 Prozent zu erreichen. Künftig soll es statt einer Abstimmung weitere Möglichkeiten für Kommentare geben.
Mitgestaltung
Bisher lösten 7.000 Kommentare zu Änderungsvorschlägen automatisch eine Abstimmung aus. Facebook, das immer wieder von Datenschützern kritisiert wird, nannte die Abstimmungen oft als Beispiel für die Möglichkeiten der Nutzer, die Regeln mitzugestalten.
Neue Einstellungen im Anmarsch
Außerdem kündigte Facebook am Mittwoch eine Erneuerung der Datenschutz-Einstellungen an. So solle es neue Filter für Einträge anderer Nutzer geben und mehr Informationen darüber, wer die eigenen Inhalte wo sehen kann. Facebook behält sich außerdem das Recht vor, User-Daten auch mit seinen Subunternehmen wie Instagram zu teilen. Künftig werden die plattformübergreifenden Daten zur Verwendung für Werbeanzeigen verwendet. Wer also nicht auf Facebook, aber beispielsweise auf Instagram ist, gibt seine Daten an Facebook weiter.
Verstöße
Es ist nun auch nicht mehr möglich zu bestimmen, wer einem Nachrichten schicken kann und wer nicht. Niemand kann ausgeschlossen werden. Daten von Usern, die aufgrund von Verstößen gegen die Nutzungsrichtlinien gesperrt wurden, können bis zu einem Jahr weiterhin von Facebook einbehalten werden. Die Facebook-Nutzer haben jetzt bis bis zum 28. November Zeit, diese Vorschläge zu kommentieren. (red/APA, 22.11.2012)