Frankfurt am Main - Medienzar Rupert Murdoch hat nach jahrelangem Clinch mit bayerischen Steuerbeamten freie Bahn, um die Mehrheit am PayTV-Sender Sky zu erwerben. Nach einer Entscheidung des Finanzamts München verfallen die milliarden-schweren Steuergutschriften des Unternehmens bei Änderungen in der Gesellschafterstruktur nicht, teilte Sky am Dienstagabend mit.

Die technisch klingende Entscheidung könnte weitreichende Folgen haben: Auf Basis des Bescheids könnte Murdoch seinen Aktienanteil auf über 50 Prozent erhöhen und Sky vollkommen unter seine Kontrolle bringen, ohne den in den vergangenen Jahren angehäuften Steuerbonus von 2,1 Milliarden Euro zu verlieren. Der Posten ist so groß, da die vormals als Premiere bekannte Firma seit der Gründung vor gut zwei Jahrzehnten so gut wie nie profitabel war. Das Steuerrecht erlaubt, die früheren Verluste später mit Gewinnen zu verrechnen, womit die Steuerlast sinkt.

Strittig war zwischen der Firma und der Finanzbehörde nun, ob die im Steuerberater-Deutsch als Verlustvorträge bekannten Milliarden-Posten auch noch in den Sky-Büchern stehen dürfen, wenn ein Eigner seinen Anteil auf über 50 Prozent ausbaut. Murdoch war deshalb darauf bedacht, mit seinem Konzern News Corp knapp weniger zu halten.

Seit seinem Einstieg vor vier Jahren hat Murdoch gut eine Milliarde Euro in das PayTV-Unternehmen gebuttert. Großes Geld verdient der MDax-Konzern immer noch nicht, doch wurde in den vergangenen beiden Quartalen zumindest ein kleiner operativer Gewinn erzielt. (Reuters, 21.11.2012)