Mitte Oktober, wenn die ersten Adventkalender im Supermarkt auftauchen, ist man noch beeindruckt von der Fülle der Auswahl. Jetzt, Ende November, da es an den tatsächlichen Entscheidungsprozess geht, ist bei vielen der Eindruck einem Ausdruck der Ratlosigkeit gewichen. Katzenzungen, M&Ms, kunterbunte Kinder-Variationen... Die Willy Wonkas (sprich: Schokoladenfabrikanten) dieser Welt lassen sich jedes Jahr etwas Neues einfallen. Neben den Varianten im Süßwarenregal wird man auch im Spielzeug- oder Buchhandel, in Parfümerien und vielen weiteren Geschäften fündig.

Ursprünglich kam das vorweihnachtliche Phänomen im 19. Jahrhundert auf. Damals malte man noch 24 Kreidestriche an die Haustür. 1902 kam der erste gedruckte Papier-Adventkalender auf den Markt, heute soll er meist mehr als ein buntes Bildchen zu bieten haben. Wir haben uns auf dem Adventkalendermarkt etwas genauer umgesehen.

Für Schokoliebhaber

Der "Cube" von Zotter ist eine Skulptur, die an jedem Tag des Advents mit einer neuen Schokoladenkreation überrascht. Wer den "Cube" zusammenbaut, bekommt die 25. Tafel als Belohnung. (€ 32,50). Der Schokospezialist "Schokov" bietet im Webshop mehrere exklusive Adventkalender an, hier ist der Kalender aus der eigenen Schokov-Serie zu sehen. (€ 29,90)

Foto: Zotter/Schokov

Für Schokoliebhaber II

Einzeln in Pergamin verpackte Pralinen beinhaltet der Adventkalender der Confiserie Berger. Die kleinen Säckchen sind mit Holzklammern versehen, mit denen man die einzelnen Stücke an einer Schnur befestigen kann. Den Kalender gibt es mit zwei unterschiedlichen Füllungen: Mit und ohne Alkohol. (€32,90)

Foto: Berger

Rätselhaft

Die drei ??? lösen in der beliebten Buchreihe seit den sechziger Jahren Kriminalfälle. Beim Adventkalender müssen die Kinder täglich ein Rätsel lösen, um zu wissen, welches Türchen sie öffnen müssen. Dahinter verbergen sich Utensilien für Detektivfans. (€ 19,90)

Auch erwachsene Krimifans können ihre literarische Vorliebe in der Weihnachtszeit ausleben. Mit dem Krimiadventkalender "Totenstille Nacht" von Jan Costin Wagner (Hg.) verbringt man 24 düstere Vorweihnachtsabende voll Spannung. (€ 9,30)

Foto: Hersteller

Zum Selbstbefüllen

Zahlreiche Ideen finden sich im Internet, oft in sehr liebevoll gestalteten Blogs. Von der klassisch verzierten und gefüllten Klopapierrolle bis zu aufwändigeren Projekten gibt es eine Fülle von Ideen für handgefertigte Kalender. Wer selbst nicht basteln will, findet auf DaWanda, einer Online-Plattform für Kreative, Kalender, die auf das Befüllen warten: Hier finden sich Stoffsäckchen, Papiersackerln und Schächtelchen in unterschiedlichsten Varianten.

Foto: Dawanda

Spielewelten I

Von manchen als lieblos und einfallslos bezeichnet, ersparen die Adventkalender diverser Spielzeugmultis vielen Eltern vorweihnachtlichen Zusatzstress. Schließlich ist das Selbstbefüllen eines Adventkalenders doch mit einigem Zeit- und auch Geldaufwand verbunden. Für jeden Geschmack und verschiedene Altersgruppen werden von den Firmen jährlich neue Editionen auf den Markt gebracht.

Der Reiterhof (€ 14,99) und die Polizeistation (€12,90) finden sich im heurigen Programm von Playmobil, den mit einem Preis von 29,90 Euro doppelt so teuren Lego Star Wars Kalender gibt es ebenfalls jedes Jahr in einer neuen Ausgabe.

Foto: Hersteller / Montage: derstandard.at

Spielewelten II

Auch die rosa Schiene kommt nicht zu kurz: Sei es mit Littlest Pet Shop (ca. € 18,-) oder dem Adventkalender von Lego Friends (€ 30,-) - jenem Programm, das Lego 2012 neu für die Zielgruppe Mädchen lanciert hat.

Foto: Hersteller / Montage: derstandard.at

Flüssig

Gemütliche, wärmende Dezemberabende verspricht der Teeadventkalender von Sonnentor (€ 4,49). Lieber gekühlt konsumiert werden sollte der Inhalt des Bieradventkalenders von Kalea, der 24 Spezialitäten- und Nischenbiere enthält. (€ 39,90)

Foto: Hersteller

Die Caritativen

Anstatt nur zu Konsumieren kann man mit Spendenadventkalendern auch Gutes tun: Unicef schmückt die Wohnung mit einem dreidimensionalen Weihnachtsbaum. Hinter jedem Fenster findet sich ein Bild. Erhältlich ab einem Spendenbeitrag von sieben Euro.

Wer sich nicht nur auf eine einzige Einrichtung festlegen möchte, kann den "24 gute Taten Adventskalender" auf www.24gutetaten.de erwerben. Beim Öffnen der Türchen erfährt man, für welches Projekt man an diesem Tag gespendet hat. Unterstützt werden soziale Projekte internationaler Hilfsorganisationen. Erhältlich für eine Spende von 24,-, 48,- und 96,- Euro. (Madeleine Harbich, derStandard.at, 25.11.2012)

Foto: Hersteller