Innsbruck - K2 nennt sich die neue Spielstätte im Foyer der Kammerspiele, und sie erstreckt sich über den gesamten Raum des Buffets. Wände und Boden wurden schwarz gestrichen, grüne Linien auf dem Boden markieren die Bühne. Die Sessel fürs Publikum reihen sich entlang der vier Wände, davor finden sich in einer Art Sitzkreis Polster für die beweglichen Zuschauer. Möglichst hautnah soll jungem Publikum Theater vermittelt werden.

Vergangenen Samstag feierte im K2 das Stück 35 Kilo Hoffnung der französischen Erfolgsautorin und ehemaligen Lehrerin Anna Gavavalda Österreichpremiere. Das Stück wendet sich an jene, die noch zur Schule gehen müssen. David ist dreizehn, und er hat noch mindestens drei Jahre vor sich. Jeden Morgen, bevor noch der Wecker schrillt, liegt er bereits seit Stunden wach und hat Magenkrämpfe. Allein der Geruch der Schule macht ihn krank.

Überforderungen

David fühlt sich von den Anforderungen, die Schule und Eltern an ihn stellen, überfordert. Er leidet unter Konzentrationsproblemen, wird zu Psychologen geschleppt. Doch es hilft alles nichts. Er fliegt von der Schule, und aufgrund seiner schlechten Noten gibt es kaum Hoffnung, je wieder an einer anderen Schule Aufnahme zu finden. Dabei hat er doch ein riesiges Potenzial: seine Hände. Liebend gerne bastelt, konstruiert und baut er Dinge. Nur sein geliebter Opa Léon erkennt Davids Fähigkeit und fördert ihn. Letztlich wird er es sein, der David die Kraft gibt, seinen eigenen Weg zu gehen.

Regisseur Fabian Kametz ist eine durchaus amüsante und liebenswerte Inszenierung gelungen. Leider fehlt es Hanno Waldner (David) etwas an Überzeugungskraft. Umso kraftvoller agiert Petra-Alexandra Pippan in insgesamt fünf Rollen. Auch Hans Danner wechselt nahtlos die Rolle des Vaters mit jener des Psychologen. Mit aufgesetztem Wischmopp und vorgehaltenem Schürzenkleid mimt er die Oma. Und Michael Arnold hüstelt sich als pfeiferauchender Opa seinem Ende entgegen. (dns, DER STANDARD, 20.11.2012)