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Foto: APA/Helmut Fohringer

Kapstadt - Angesichts der Rekordzahl von gewilderten Nashörnern wird in Südafrika der Ruf nach einem Einsatz des Militärs laut. "Die jüngsten Ereignisse verlangen außerordentliche Maßnahmen zum Schutz der Tiere und des Tourismus", sagte die Ministerpräsidentin der Provinz Nordwest, Thandi Modise. Ihre Regierung prüfe nun, inwieweit das Militär zum Schutz der Tiere eingesetzt werden könne. Offensichtlich habe auch die jüngste Verurteilung eines Wilderer-Bosses zu 40 Jahren Haft keine abschreckende Wirkung gehabt.

70 Prozent aller Nashörner leben in Südafrika

Allein am Wochenende hätten Wilderer sieben Nashörner auf einer Wildfarm in der Provinz Nordwest erlegt, berichtete Modise. Insgesamt seien in Südafrika heuer bereits mehr als 500 Nashörner getötet worden. 2011 waren es 448 Rhinozerosse, 2010 noch 333 - fast dreimal so viel wie noch 2009. In Südafrika leben etwa 20.000 Nashörner und damit über 70 Prozent der weltweiten Population.

Nashornprodukte gelten fälschlicherweise als Medizin

Die Nachfrage nach Nashörnern ist in asiatischen Staaten mit wachsendem Wohlstand gestiegen. In China und Südostasien gelten Nashornprodukte als Medizin und - entgegen allen wissenschaftlichen Erkenntnissen - als Aphrodisiakum, also als Mittel zur Anregung der sexuellen Lust. Käufer zahlen bis zu 50.000 Euro pro Kilogramm. (APA, 19.11.2012)