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Die Milchpreise in der EU die Kosten der Produktion schon lange nicht mehr, sagen die Bauern. Tausende hätten deshalb aufgegeben.

Foto: ap/Volker Hartmann

Brüssel - Die europäischen Milchbauern fordern eine flexible Mengensteuerung im Milchmarkt durch eine europäische Monitoringstelle. Auch erste Schritte auf dem Weg dahin - wie eine freiwillige Produktionsstilllegung - müssten unterstützt werden, wurde am Montag verlangt. Montag und Dienstag nächster Woche soll den Anliegen mit einer Protestaktion vor dem EU-Parlament Gehör verschafft werden.

1.000 Sattelschlepper nach Brüssel

Dazu sollen "1.000 Sattelschlepper nach Brüssel" kommen. Auf dem Milchmarkt gebe es derzeit eine dramatische Situation. Die Milchpreise deckten seit langem nicht mehr die Kosten der Produktion, tausende Milchbauern hätten bereits aufgegeben. Dies sei ein unhaltbarer Zustand. Von der Politik verlangen die Milchbauern, wirksame Marktregeln zu beschließen, die eine gerechte Entlohnung bieten können.

In der kommenden Woche sind anstehende Entscheidungen im Europaparlament und auch im Ministerrat über die EU-Agrarmarktordnung vorgesehen. Die Milchbauern verweisen darauf, dass die Erzeuger und Endverbraucher derzeit die schwächsten Glieder der Wertschöpfungs- und Verwertungskette Milch seien. Vorgeschlagen wird unter anderem, dass bei einem Übersteigen des durchschnittlichen europäischen Milcherzeugerpreises über die Preisobergrenze die Milchmenge sukzessive erhöht werden soll, bis sich der durchschnittliche Erzeugerpreis wieder im Korridor befinde.

Sinke der Erzeugerpreis unter die untere Grenze des Korridors, werde die Milchproduktion zurückgefahren. Da der Milchpreis schon bei Mengenveränderungen von ein bis zwei Prozent reagiere, würden bei kontinuierlicher Beobachtung des Marktes und Ergreifen entsprechender Maßnahmen nur kleine Nachjustierungen notwendig sein, wird betont. (APA, 19.11.2012)