Die radikale Internetplattform kreuz.net gerät immer stärker ins Visier von Ermittlungen der Justiz. Der deutsche Theologe David Berger hat Hinweise über die Internetseite, deren Macher bislang anonym sind, gesammelt und der Berliner Staatsanwaltschaft übergeben; darunter auch eine Liste von fünf Personen aus Deutschland, Österreich und der Schweiz, die auf der Seite aktiv sind. 

Die Berliner Staatsanwaltschaft ermittelt nun wegen Volksverhetzung gegen die Betreiber der Internetplattform, die jedoch auf den Bahamas registriert ist, was ein Abdrehen der Seite erschwert. Auch das deutsche Bundesamt für Verfassungsschutz ermittelt. Die Österreichische Bischofskonferenz und die Deutsche Bischofkonferenz haben sich von der Website distanziert, die sich selbst als katholisch bezeichnet.

Laut einem Bericht der "Süddeutschen Zeitung" verdichten sich die Hinweise, "dass das kirchenpolitisch reaktionäre 'Netzwerk katholischer Priester' (NKP) dem Portal zumindest sehr nahe steht". Dem Netzwerk gehört auch ein österreichischer Priester aus Wien-Penzing an.

Zumindest ein NKP-Mitglied hat in den letzten Tagen einräumen müssen, dass er im Forum von kreuz.net aktiv ist. Das zuständige Bistum Mainz prüft nun die Vorwürfe gegen den Geistlichen. Auch andere Autoren haben sich bislang ausforschen lassen. Unklar bleibt, wer die Hintermänner der antisemitischen, rassistischen und reaktionären Seite sind. (red, derStandard.at, 19.11.2012)