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Israelische Soldaten an der südlichen Grenze zum Gazastreifen.

Foto: EPA/JIM HOLLANDER

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Die Angriffe gehen auf beiden Seiten auch am Montag unvermindert weiter. Hier eine Explosion nach dem Einschlag einer israelischen Rakete im Gazastreifen.

Foto: REUTERS/Mohammed Salem

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Zerstörtes Haus in Ofakim im Süden Israels nach dem Einschlag einer Rakete aus dem Gazastreifen.

Foto: Lefteris Pitarakis/AP/dapd

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Hamas-Chef Chalid Maschal (links) mit dem ägyptischen Präsidenten Mohammed Mursi am Sonntag in Kairo.

 

Foto: Egyptian Presidency/AP/dapd

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Ein Panzer der israelischen Armee an der südlichen Grenze zum Gazastreifen.

Foto: EPA/JIM HOLLANDER

Gaza/Jerusalem -Die Kämpfe zwischen Israel und der radikalislamischen Hamas gingen auch am Montag unvermindert weiter. Nach palästinensischen Angaben griff die israelische Luftwaffe ein Hochhaus in Gaza an, in dem mehrere Medien ihre Büros haben. Mindestens eine Person wurde getötet. Diplomatische Bemühungen um eine Waffenruhe liefen unterdessen auf Hochtouren. In Kairo wurden unter Ägyptens Vermittlung Gespräche mit Vertretern beider Seiten fortgesetzt.

Bei dem neuen Angriff auf Gaza wurden zudem drei Palästinenser verletzt. Dabei handelte es sich Zeugenaussagen zufolge um Kameramänner, einer von ihnen arbeitet demnach für den saudiarabischen Sender Al-Arabiya. Das Medienzentrum in der Innenstadt von Gaza war bereits am Sonntag aus der Luft bombardiert worden. Dort haben neben Al-Arabiya auch der Hamas-nahe Sender Al-Aqsa-TV sowie der libanesische Sender MBC ihre Büros. Israel störte nach Angaben der Armee Al-Aksa TV, um "Warnungen" zu verbreiten. Das Mediengebäude sei mit Raketen angegriffen worden, hieß es. Eine israelische Armeesprecherin sagte, man prüfe den Bericht.

Bei weiteren israelischen Luftangriffen wurden am Montag mindestens 15 Palästinenser getötet. Seit Beginn der israelischen Offensive "Säule der Verteidigung" am vergangenen Mittwoch wurden knapp 100 Palästinenser getötet. Auf israelischer Seite starben drei Menschen. Israel traf seitdem mehr als 1.350 Ziele im Gazastreifen, in derselben Zeit wurden aus dem Palästinensergebiet wiederum mehr als 850 Geschoße abgefeuert.

"Wer den Krieg begonnen hat, muss ihn beenden"

Bei einem Treffen mit dem ägyptischen Präsident Mohammed Mursi in Kairo erklärte der Exilchef der Hamas, Khaled Mashaal (Meshaal), dass Israel den Krieg beenden müsse. "Wer immer den Krieg begonnen hat, muss ihn beenden", sagte Mashaal in einer Pressekonferenz. Es sei nicht die Hamas, die nach einem Waffenstillstand rufe, sondern Israel.

Mursi traf zudem den Anführer der Gruppe Islamischer Jihad, Abdallah Tschallah. Die israelische Zeitung "Jediot Ahronot" sprach von einem "Wettlauf gegen die Zeit", derzeit entscheide sich, ob es zu einer militärischen Eskalation oder zu einem Waffenstillstandsabkommen kommen werden.

Erdogan: "Israel ist terroristischer Staat"

Der türkische Ministerpräsident Recep Tayyip Erdogan warf hingegen der UNO Einseitigkeit vor. Der UNO-Sicherheitsrat "schließt die Augen" vor dem Leid der Muslime, sagte er in Istanbul. Er forderte von der UNO eine "ernsthafte Aktion", um den israelischen Angriffen ein Ende zu bereiten. Israel bezeichnete er als "terroristischen Staat". Die türkische Nachrichtenagentur Anadolu berichtete, Außenminister Ahmet Davutoglu wolle am Dienstag in den Gazastreifen reisen. Auch der Generalsekretär der Arabischen Liga, Nabil al-Arabi, wurde dort erwartet.

Die EU-Außenminister forderten einen möglichst raschen Waffenstillstand und übten scharfe Kritik an der militanten Palästinenserorganisation. Diese solle sofort den Raketenbeschuss Israels beenden. Schwedens Außenminister Carl Bildt forderte sofortige Waffenruhe und sagte, dass die Gewalt unverzüglich gestoppt werden müsse.

In Wien versammelten sich am Montagnachmittag rund drei Dutzend Personen am Stephansplatz. Mit palästinensischen Fahnen begaben sich die Demonstranten in Richtung US-Botschaft. Der Österreichische Journalisten Club (ÖJC) forderte die israelische Armee angesichts des Angriffs auf das TV-Gebäude auf, den Vorfall "genau zu untersuchen, das Untersuchungsergebnis zu veröffentlichen und sicherzustellen, dass Journalisten in ihrer beruflichen Arbeit nicht unnötig gefährdet werden." (APA, 19.11.2012)