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Sebastian Vettel war in Texas der beste Reiter.

Foto: EPA/LARRY W. SMITH

Austin - Sebastian Vettel nimmt bereits am Sonntag (20.00 Uhr/live ORF eins, RTL und Sky) Anlauf auf seinen dritten Formel-1-WM-Titel in Serie. Der Red-Bull-Pilot geht aus der Pole Position ins vorletzte Saisonrennen in Austin (Texas). Sein einziger verbliebener WM-Rivale Fernando Alonso kam im Ferrari nicht über Rang neun hinaus, nimmt den Grand Prix der USA aber nach einer Rückversetzung von Lotus-Pilot Romain Grosjean von Rang acht aus in Angriff.

Mit diesem Ergebnis wäre Vettel schon vor dem Finale in einer Woche in Brasilien zum dritten Mal Weltmeister. Bei einem Sieg des 25-jährigen Deutschen müsste der zehn Punkte zurück liegende Alonso zumindest Rang vier erreichen, um seine WM-Chance zu wahren. "Ich bin sehr zufrieden mit dem Ergebnis, wir haben alles richtig gemacht", erklärte Vettel. "Es ist aber ein bisschen knapper geworden, als ich es mir eigentlich gewünscht habe."

Vettel durchwegs dominant

Der Titelverteidiger dominierte die freien Trainings auf der neuen Strecke in Texas, war auch im Qualifying in allen drei Phasen der Schnellste. Im Finish rettete Vettel aber nur 0,109 Sekunden auf McLaren-Pilot Lewis Hamilton über die Linie. "Er hat im ersten Sektor einen kleinen Hacker gehabt, der dritte Sektor war aber wieder optimal", lobte Red Bulls Motorsportchef Helmut Marko.

Allzu viele Gedanken wollten sich die Bullen noch nicht über die mögliche WM-Entscheidung machen. "Wir fahren unser Rennen bestmöglich, nach Möglichkeit auf Sieg", erklärte Marko. "Schön wäre es schon." Zumindest in der Konstrukteurs-WM scheint dem österreichisch-englischen Team der Titel nicht mehr zu nehmen. Vier Punkte von Vettel oder seinem in der Quali drittplatzierten Teamkollegen Mark Webber würden auf jeden Fall zum Hattrick reichen.

Als Erster und Dritter starten die Bullen zudem von der schnelleren, weil saubereren Seite des Kurses. "Ich mache mir keine Sorgen um die erste Kurve, sondern eher um die schmutzige Seite der Startaufstellung", sagte Hamilton, der dennoch als Vettels härtester Konkurrent auf den Rennsieg gilt. "Lewis ist einer, der mitfahren wird", sagte Österreichs dreifacher Weltmeister Niki Lauda über seinen künftigen Mercedes-Schützling. "Die Frage ist nur, wie lange."

Alonso hofft auf langes Rennen

In der WM sehe es für Vettel wieder deutlich besser aus. "Sebastian ist klar auf Kurs", meinte Lauda. "Unter die besten vier kommt Alonso normalerweise aber schon." Dafür wartet auf den Spanier aber eine Aufholjagd. Erst zum zweiten Mal in dieser Saison landete er im Zeittraining hinter seinem Teamkollegen Felipe Massa. Alonso gab sich trotz der Enttäuschung gelassen: "Ich möchte mehr Punkte holen als Sebastian. Das ist hier möglich, das Rennen ist lang."

Wenn Alonso durchgekommen ist, hat er es seit der Sommerpause immer auf das Podest geschafft. Größtes Ferrari-Manko aber bleibt das Qualifying. Alonso stand schon seit Mitte Juli in Hockenheim nicht mehr auf eine der ersten drei Startpositionen. Die GP-Premiere in Austin nimmt der für seine Raketenstarts bekannte Asturier trotz neunter Zeit ebenfalls von der schmutzigen Seite in Angriff, rutschte Grosjean doch wegen eines Getriebewechsels von Rang vier auf neun zurück.

Grosjeans Teamkollege und Abu-Dhabi-Sieger Kimi Räikkönen "erbte" Startplatz vier. Rekordweltmeister Michael Schumacher nimmt das vorletzte Rennen seiner F1-Karriere von Position fünf aus in Angriff, dahinter folgt Massa. Ganz vorne aber steuert Vettel nach der 36. Pole Position seiner Karriere darauf zu, sich zum mit Abstand jüngsten Dreifach-Weltmeister der Geschichte zu krönen. "Für heute ist unsere Arbeit getan", sagte Vettel. Der Pflicht soll am Sonntag die Kür folgen - die Kür des alten neuen Champions. (APA, 17.11.2012)