Wien - Die Grünen haben am Samstag ihre Landeslisten für die Nationalratswahl 2013 fertiggestellt. Größere Überraschungen sind bei den Mitgliederversammlungen in Oberösterreich, der Steiermark und Tirol ausgeblieben, die Spitzenplätze gingen durchwegs an die Favoriten. Einzige Ausnahme war Tirol, wo sich Ex-ÖH-Chefin Sigrid Maurer in der Stichwahl um den zweiten Listenplatz nicht durchsetzen konnte und einer überregional unbekannten Kandidatin unterlag.

Maurer auf Platz 3

Bei der Nationalratswahl 2008 schaffte es nur ein einziger Tiroler Grüner über die Landesliste in den Nationalrat, der zweite Listenplatz gilt daher schon als Kampfmandat. Dennoch gab die Grüne Basis bei der Abstimmung am Samstag der überregional unbekannten Juristin Aygül Berivan Aslan den Vorzug vor Maurer. Die 31-Jährige setzte sich in der Stichwahl überraschend deutlich mit 66 Prozent der Stimmen durch. Maurer landete nur auf Platz 3. Sie muss sich nun um einen wählbaren Platz auf der Bundesliste bemühen. Der erste Listenplatz in Tirol ging erwartungsgemäß an Parteichef Georg Willi, der ohne Gegenkandidat 95,7 Prozent der Stimmen erhielt.

In der Steiermark standen die beiden Spitzenplätze mit Landesparteichef Werner Kogler und Judith Schwentner von vornherein fest. Den dritten Listenplatz konnte sich der Obmann der Grünen Bäuerinnen und Bauern, Thomas Waitz, mit 67,3 Prozent in der Kampfabstimmung sichern. Chancen auf ein Mandat hätte er aber wohl nur, wenn die steirischen Grünen ihr Wahlziel erreichen und von zehn auf 15 Prozent zulegen würden.

Moser in Oberösterreich Spitzenkandidatin

Ein deutlich stärkeres Gerangel um die vorderen Listenplätze gab es in Oberösterreich: Die aus dem U-Ausschuss bekannte Abgeordnete Gabriela Moser setzte sich im Kampf um den ersten Listenplatz gegen den Steyrer Gemeinderat Reinhard Kaufmann deutlich durch (89,4 Prozent). Im Rennen um den sicheren zweiten Platz konnte der Abgeordnete Wolfgang Pirklhuber seine Kollegin Ruperta Lichtenecker klar (mit 67,6 Prozent) ausstechen. Lichtenecker schaffte dafür den ebenfalls noch wählbaren dritten Platz (mit 55,5 Prozent). Gegen sie angetreten war Bundesrat Efgani Dönmez, der sich aber mit dem undankbaren vierten Listenplatz abfinden muss und auch den um ein Haar verpasst hätte (50,6 Prozent).

In den sechs anderen Bundesländern sind die Landeslisten bereits fertig. Wegen des starken Mitspracherechts der Mitglieder sind die Grünen traditionell die erste Partei, die ihre Wahllisten fixiert. Die Bundesliste wird am 1. Dezember beim Bundeskongress in Linz festgezurrt. Während die ersten beiden Listenplätze schon feststehen dürften - Spitzenkandidatin wird Parteichefin Eva Glawischnig vor Vize Werner Kogler - zeichnet sich auch hier ein veritables Match um die aussichtsreichen Plätze dahinter ab. (APA, 17.11.2012)