Opel greift mit dem Adam nach den Sternen und baut diese auf Wunsch auch gleich in den Dachhimmel. Der Adam erweitert das Angebot um einen knuffigen Kleinwagen

Da hat sich die Marketing-Abteilung schwer vertan. Nein, nicht beim Adam, der ist, um es vorwegzunehmen, überraschend genial. Aber der Adam - benannt nach Adam Opel, dem Gründer der gleichnamigen Firma, die seit 1929 zu General Motors gehört - darf nicht Adam heißen, sondern will englisch ausgesprochen werden, Ädäm also.

Foto: opel

Drückt das doch ein wenig Abstand zu Adam Opel aus, der das Automobil als Stinkkasten bezeichnet hat, das nur eine Zukunft als Spielzeug für Millionäre habe, die nicht wissen, wo sie ihr Geld wegwerfen sollen?

Foto: opel

Damals war Opel eine führende Nähmaschinen-Manufaktur. Danach stellte Opel Fahrräder her, bis 1898, vier Jahre nach Adam Opels Tod, die Automobilproduktion begann.

Foto: opel

Heute hat es Opel nicht ganz leicht. Der Adam soll das nun endlich ändern. Der kleine Wagen kann nämlich etwas, was die Konkurrenz nicht annähernd so gut schafft. Fahren.

Foto: opel

Kleinwagen sind ganz perfekt, wenn man sie in der Stadt bewegt oder dort einen Parkplatz sucht. Aber wehe, man muss mit ihnen auf die Autobahn. Dann wird es laut, wackelig und unangenehm.

Foto: opel

Ganz anders ist das beim Adam. Obwohl er mit einer Länge von 3698 Millimeter in der Liga des A-Segments spielt, wirkt der Wagen beim Fahren weitaus größer. Der Grund dafür ist wohl in der verhältnismäßig großen Spurbreite zu suchen. Dazu passt das Fahrwerk wie angegossen. Es ist ehrlich, nicht zu weich, nicht zu hart.

Foto: opel

Um sich nicht mit der gelungenen Lenkung auseinandersetzen zu müssen, gibt es auch einen Citymodus, bei dem sich das Lenkrad - bis zu einer Geschwindigkeit von 30 km/h - ganz ohne Widerstand bewegen lässt. Das kennen wir ja schon von Fiat.

Foto: opel

Dort finden wir auch den direkten Konkurrenten des Adam, den 500er. Opel hätte wohl gerne etwas von dem Lifestyle, der den Topolino-Nachfolger umgibt. Und geht dabei einen Schritt weiter. Individualisierung ist das große Thema.

Foto: opel

Jede Menge Wagenfarben, ein Dach, das wie über dem Auto schwebt und gerne eine andere Farbe trägt, unterschiedliche Innenausstattungen in schier unüberblickbaren Kombinationen sollen den Adam zum Topseller machen.

Foto: opel

Biedermann und Beckham-Double sollen sich, nach dem Wunsch der Entwickler, im Adam wiederfinden. Die Diva im Glam, der Musiker im Jam, der Sportler im Slam. So heißen die Individualisierungsstufen.

Foto: opel

Dazu gibt es diverse Aufkleber, bunte bis fade Innenraumvarianten, sogar einen Sternenhimmel, der - wie bei Rolls-Royce - durch LEDs vorgegaukelt wird.

Foto: opel

Dennoch wird in Hartberg kaum jemand einen Ädäm statt eines Adam bestellen - egal, ob neuer oder bestehender Opel-Kunde. (Guido Gluschitsch, DER STANDARD, 16.11.2012)

Link
Opel

Foto: opel