Fakt ist : Keiner kriegt die Spreizung zwischen echtem Luxus- und echtem Geländewagen besser hin

Land Rover ist gern am Sand. Ganz wörtlich. Darum haben die erfolgreichen Engländer nach Marokko geladen zum Tête-à-Tête mit dem Range Rover. Diesem Inbegriff von Luxus- und Geländewagen. Und uns mit diesem durch Wüste und Gebirg gelotst.

Foto: land rover

Atlas heißt Letzteres hier, wo der zu Stein erstarrte gleichnamige Titan das Himmelsgewölbe geschultert hat, und wie Herakles bei der elften seiner zwölf Taten fährt der Rangie dem ollen Atlas vor der Nase rum und entfleucht dann mit den goldenen Äpfeln der Hesperiden.

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Gut, Äpfel sind es vielleicht nicht gerade, aber Gold scheffelt die seit 2008 zu Tata zählende Firma gewaltig mit diesem Flaggschiff, mit dem Britannien des Sandes Wellen beherrscht und jedes schwere Gelände; dort tut er sich viel leichter als bei der Parkplatzsuche in der City.

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300.000 Autos verkauft Land Rover derzeit p. a., speziell der Evoque hat eingeschlagen wie nur was, die Nachfrage ist bereits im ersten Jahr auf 100.000 Autos raufgeschnalzt, da kommen sie in Good Old England mit der Fertigung kaum nach, und es geht noch mehr.

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Speziell wenn man der Pro gnose trauen darf, dass 2020 weltweit 20 Millionen SUVs verkauft werden - da sollte sich dann eine halbe Mille aus dem Hause Land Rover locker ausgehen.

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Den Rangie gibt's jetzt in vierter Generation, 1970 ging die erste an den Start, die unter der Ägide von BMW entwickelte dritte legte in Ford-Besitz 2002 los, neun Jahre Modellzyklus sind eine durchaus angemessene Zeitdauer für ein Fahrzeug dieses Schlages.

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Geändert hat sich seit 2002, dass alles vom reinrassigen Geländewagen bis zum Möchtegern mit Rustikaloptik und Frontantrieb in die Kategorie SUV reingemanscht wird - und dass genau diese von Pseudoauskennern als Inbegriff des Bösen dingfest gemacht worden ist.

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Über so was Schnödem fährt - pardon: steht ein Range Rover drüber. Prinzipiell. Um sich aber möglichst wenige Angriffsflächen zu leisten, haben die Ingenieure ordentlich in die Trickkiste gegriffen und das Gewicht enorm reduziert.

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Die Rede ist vom ersten SUV mit Vollalu-Monocoque-Karosserie, was dazu führt, dass der Wagen um bis zu 420 kg leichter ist als der Vorgänger, mit entsprechenden Auswirkungen auf den Verbrauch. Relativierend sei erwähnt, dass das Fünfmetertrumm immer noch über zwei Tonnen auf die Waage bringt.

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Zumindest mit den Dieselmotoren, einem V6 (258 PS) und einem V8 (339 PS) ist man halbwegs sparsam unterwegs, mit dem 5,0-Liter-Supercharged (510 PS) eher ganz und gar nicht.

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Unterm Strich bleibt: Der Range Rover ist ein wahrer Alleskönner, seine Macher meinen gar, er sei "der weltbeste Allrounder". Ein eigentlich konkurrenzloses Luxusgerät, klobig und elegant zugleich. Mit ihm kann man sanden (also durch die Dünen pflügen), waten, kraxeln und nobeln.

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Einer für alles. Nur leider nicht einer für alle. Wegen der Preise. (Andreas Stockinger, DER STANDARD, 16.11.2012)

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