Wien - STANDARD-Herausgeber Oscar Bronner ist am Mittwoch einstimmig zum neuen Präsidenten des Presserats gewählt worden. Er folgt "Kurier"-Geschäftsführer Thomas Kralinger nach, der seine Funktion vorzeitig zurückgelegt hatte. Kralinger ist neuer Präsident des Verbands Österreichischer Zeitungen (VÖZ).
"Medien, die für sich selbst die Rolle in Anspruch nehmen, ein 'Watchdog' der Mächtigen zu sein, müssen sich selbst auch kontrollieren. In dieser Funktion kommt dem Presserat entscheidende Bedeutung zu. Denn nur, wenn wir unser Handeln auch immer wieder kritisch selbst hinterfragen, können wir die Glaubwürdigkeit von Zeitungen und Magazinen in unserem Land steigern und festigen", sagte Bronner.
Dabei sei entscheidend, dass der Presserat auf einem breiten Fundament stehe und von allen Printmedien des Landes als Instrument der Selbstkontrolle anerkannt werde. "Denn Selbstkontrolle schützt die Unabhängigkeit und Freiheit der Presse", betonte Bronner.
Nachschärfungen im Ehrenkodex
"Im sozialpartnerschaftlichen Konsens" will Bronner einige Punkte des Ehrenkodex für Journalisten diskutieren. Wie bereits STANDARD-Chefredakteurin und Co-Herausgeberin Alexandra Föderl-Schmid angeregt hat, könnte sich auch Bronner im Zusammenhang mit der Annahme von Presseeinladungen und bei der Finanzberichterstattung Nachschärfungen vorstellen.
Journalistengewerkschafts-Chef Franz C. Bauer bleibt Vizepräsident des Presserats, als neues Ersatzmitglied für den Senat 1 gewählt wurde Dietmar Mascher, Ressortleiter Wirtschaft der "Oberösterreichischen Nachrichten". (red, derStandard.at, 14.11.2012)