Wien - Die Telekom Austria Group hat in den ersten neun Monaten des heurigen Jahres gut verdient. Der Nettogewinn legte von 68,7 auf 180,1 Mio. Euro zu, das operative Ergebnis (Ebit) wurde von 208,8 auf 388,1 Mio. Euro angehoben. Der Ausblick bleibt unverändert, die Dividende soll bei 0,05 Euro je Aktie liegen, teilte der börsenotierte teilstaatliche Konzern am Mittwoch ad hoc mit.

Die Mitarbeiterzahl wurde in den ersten drei Quartalen um 2,3 Prozent auf 16.666 gesenkt. Rückläufig war auch der Umsatz, er gab um 3,8 Prozent auf 3,212 Mrd. Euro nach. Ein kräftiges Plus gab es hingegen bei den Investitionen, sie stiegen von 454,9 auf 489,4 Mio. Euro.

Weiterhin wenig rosig ist die Situation im Mobilfunk in Österreich. Hier hat A1 beim durchschnittlichen Kundenumsatz einen Rückgang von 9,1 Prozent hinnehmen müssen. Besser lief es hingegen im Festnetzbereich, hier gab es einen Umsatzanstieg pro Kunde um 1,3 Prozent.

Setzen auf österreichischen Produktmix

Telekom-Austria-Chef Hannes Ametsreiter hält am Kurs der Fokussierung auf konvergente Produkte - also Festnetz, Internet, Mobilfunk, TV - fest. Mit der Offensive bei Bündelprodukten sei es gelungen, die Wechselrate der Kunden um 50 Prozent zu reduzieren.

Er geht weiterhin von einem sehr intensiven Wettbewerb aus, darauf sei man aber mit Investitionen in die nächste Mobilfunkgeneration LTE und dem intensiven Glasfaserausbau gerüstet. Allerdings hätten diese Investments auf den von der Telekom vielbeachteten Free Cashflow je Aktie gedrückt.

Zwei Sorgenkinder

Weiterhin kein Freudenspender ist die bulgarische Mobiltel, wo ein Umsatzrückgang von 9,3 Prozent eingefahren wurde. Beim zweiten Sorgenkind Weißrussland (Velcom) konnte hingegen der Umsatz stabil gehalten werden, das Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (Ebitda) reduzierte sich aber um 10,1 Prozent.

In Kroatien (Vipnet) konnte der Umsatz ebenfalls konstant gehalten werden, hier gab es aber gleichzeitig einen EBITDA-Anstieg von 9,5 Prozent (bereinigt). Die slowenische Tochter Si.mobil hob den Umsatz um fünf Prozent an, Vip operator (Mazedonien) legte auf der Umsatzseite um 13,6 Prozent zu. 

Fazit von Telekom-Chef Hannes Ametsreiter: "Wir haben hart an unserer internen Effizienzsteigerung gearbeitet. Und wir bewegen uns in die richtige Richtung. Die Auswirkungen des internen Wettbewerbs in Verbund mit dem allgemein schlechten wirtschaftlichen Umfeld haben allerdings die Effekte unserer Anstrengungen gedämpft. Wir werden daher unsere interne Kosteneffizienzmaßnahmen fortsetzen und uns stärker auf unsere Kernkundensegmente fokussieren."

Die Aktie der Telekom Austria sprang  im frühen Handel an der Wiener Börse in einem verhaltenen europäischen Umfeld um über zehn Prozent auf 5,06 Euro nach oben. (APA, 14.11.2012)