Zu den neuen Funktionen von Android 4.2 gehört die Möglichkeit Widgets am Lock Screen darzustellen.

Grafik: Google

Nur wenige Stunden nach dem Start der Auslieferung der Android 4.2-Updates für Nexus 7 und Galaxy Nexus folgte am Dienstag ein weiterer wichtiger Schritt für die neue Softwareversion: In einem Eintrag auf der android-building-Gruppe hat Google-Entwickler Jean-Baptiste Queru die Verfügbarkeit des zugehörigen Source Codes verkündet, womit DrittentwicklerInnen mit der Aktualisierung ihrer eigenen Android-Varianten beginnen können.

Das Aus

Doch Queru hatte nicht nur positive Nachrichten für die Community. Am Rande vermerkt der Entwickler nämlich, dass im Source-Code-Zweig für Android 4.2 der Support für Nexus S und Motorola Xoom gestrichen wurde. Diese Geräte sollen weiterhin auf Android 4.1.2 setzen, heißt es. Auch wenn Google dies nicht offiziell bestätigen will, dürfte damit wohl das Ende der großen Updates für das Nexus S besiegelt sein. Dies rund zwei Jahre nach dessen Marktstart.

Update

Das Nexus S war einst mit Android 2.3 ausgeliefert worden, und hat seitdem insgesamt 10 Updates erhalten. Über die Gründe für die Entscheidung gegen eine Android-4.2-Unterstützung lässt sich aufgrund des Schweigens von Google derzeit nur spekulieren.

Zurückgesetzt

Für die anderen, noch unterstützten, Nexus-Geräte wurden hingegen mittlerweile bereits die Factory Images gepostet, mit denen sich ein vollkommen "frisches" Android 4.2-System aufspielen lässt (also unter Verlust der Einstellungen und Daten). Entsprechende Abbilder gibt es nun für die neuen Nexus 4 und 10, das Nexus 7 (sowohl mit als auch ohne UMTS) sowie das Galaxy Nexus. Bei Letzterem wird derzeit nur der takju-Build - also inklusive Google Wallet - geboten, der vor allem in Europa kursierende yakju-Build fehlt derzeit noch. Wer will kann aber ruhig auch das "takju"-Image auf sein Galaxy Nexus flashen, egal welche Variante man einst erworben hat.

Vorbildliches Nexus 10

In seiner Nachricht betont Queru außerdem, dass man derzeit das Nexus 10 als optimale Plattform für Arbeiten am Source Code von Android empfiehlt. Kein anderes Nexus-Gerät sei bisher dermaßen offen gewesen. Neben den Bibliotheken für die GPU beschränken sich die proprietären Komponenten derzeit auf Firmware für diverse Peripherie-Chips.

Ausnahmen

Keine eigene Unterstützung gibt es im Android Open Source Project (AOSP) derzeit für das Nexus 7 mit UMTS, da man es bisher noch nicht geschafft habe, den verwendeten GSM-Stack entsprechend zu lizenzieren - und der Rest ohnehin mit den anderen Nexus-7-Modellen identisch ist. Etwas überraschend hingegen, dass der plattformspezifische Code für das Nexus 4 derzeit noch fehlt. Eventuell ist man hier aber einfach nicht zeitgerecht fertig geworden, hatte sich doch Queru als Hauptverantwortlicher für die Android-Source-Code-Veröffentlichungen in den letzten Wochen eine Auszeit genommen.

SDK

Zu guter Letzt wurde auch noch das Software Development Kit für Android auf den aktuellsten Stand gebracht: Hier ist nun API-Ebene 17 aktuell, die zugehörigen Tools wurden ebenso (auf Version r21) erneuert wie das Native Development Kit (NDK).

APIs

Aus dem zugehörigen Blog-Posting geht hervor, dass Android 4.2 neben den bereits bekannten Features auch diverse neue APIs und Verbesserungen erhalten hat. Darunter etwa Schnittstellen zur Erstellung eigener Lock-Screen-Widgets oder interaktiver Screensaver. Außerdem gibt es erweiterter Möglichkeiten zur Internationalisierung sowie eine Reihe von Performance-Verbesserungen. So ist das Nexus 10 laut Google das erste mobile Gerät überhaupt, das Renderscript-Berechnungen vollständig in der GPU durchführen kann (Andreas Proschofsky, derStandard.at, 13.11.12)