Wien/Linz - Einen deutlichen Rückgang bei Umsatz und Nettogewinn erwarten Analysten bei den an diesem Donnerstag anstehenden Drittquartalszahlen des heimischen Faserherstellers Lenzing. Das Ergebnis vor Abschreibung soll um mehr als ein Fünftel einbrechen, schätzten Analysten im Schnitt. Das Konzernergebnis dürfte demnach auch weit unter dem Vorjahr ausfallen.

Die Umsatzschätzung von Analysten der Erste Group, der Raiffeisen Centrobank (RCB) und Kepler für die ersten neuen Monate des laufenden Geschäftsjahres liegt im Schnitt bei 1,576 Mrd. Euro (Vorjahresperiode: 1,592 Mrd. Euro). Die Erste-Analysten sowie die Experten der RCB liegen mit ihren Schätzungen für den Umsatz nahe beieinander, die Kepler-Experten sind mit einer Umsatzschätzung etwas optimistischer gestimmt. Sie erwarteten wenig Überraschendes bei den Drittquartalszahlen.

Die Prognose für das Betriebsergebnis vor Abschreibungen (Ebitda) liegt bei durchschnittlich 282,47 Mio. Euro und somit 22 Prozent unter dem Vergleichswert des Vorjahres. Das vorsteuerliche Betriebsergebnis wird im Schnitt mit 201,13 Mio. Euro und einem Minus von 31 Prozent unter dem Ergebnis der Vorjahresperiode (289,70 Mio. Euro) erwartet. Insgesamt prognostizieren die Analysten für die ersten neun Monate des laufenden Geschäftsjahres im Schnitt ein Konzernergebnis nach Minderheitsanteilen von 146,10 Mio. Euro (Vorjahresperiode: 217,90 Mio. Euro).

Vor allem die weltweit tieferen Baumwollpreise würden Lenzing zusetzen, erklären die Analysten. Die Erste-Analysten betonen, dass die Baumwollpreise in China und den USA subventioniert seien, was es schwierig mache, den Markt zu evaluieren. Es sei jedoch zu erwarten, dass die Preise aufgrund der hohen Baumwollbestände gedämpft blieben, sind sich die Analysten einig. Eine gesunkene Nachfrage von der US-Armee habe ebenso zu einem Margeneinbruch besonders im Bereich der Spezialstoffe geführt, erläutern die RCB-Experten. (APA, 12.11.2012)