Wien/Frankfurt am Main - Die im Frühjahr mittels Staatseinstieg gerettete ÖVAG (Volksbanken AG) muss rasch ihre Problem-Assets losschlagen. Dabei werden auch weitere Verluste realisiert. Der Großteil des Abbaus muss bis 2014/2015 erledigt sein. Ein vergleichsweise kleines Kapitel wird jetzt im Dezember geschlossen. Die Filiale in Frankfurt macht in ein paar Wochen ganz dicht.

Das strukturierte Firmenkundengeschäft der vor zehn Jahren von der Investkredit mit viel Pomp eröffneten Zweigniederlassung Frankfurt wurde schon eingestellt. Bei der ÖVAG-Rettung heuer im April musste sich die langjährige deutsche ÖVAG-Mitaktionärin DZ Bank verpflichten, problematische Assets der Frankfurter Niederlassung in ihre Bücher zu übernehmen. Am 29. Juni 2012 hat die DZ Bank diese Pflicht eingelöst. Damit wurde die fürs erste Halbjahr vereinbarte Entlastung von RWA (Risk Weighted Assets, im wesentlichen Kredite) um 400 Mio. Euro realisiert.

Die operative Schließung der Niederlassung erfolgt mit 31. Dezember 2012. Ein ÖVAG-Sprecher sagte heute, dass die Vorbereitungen laufen. Was nach der Abgabe des Frankfurt-Teilportfolios an die deutsche DZ Bank noch blieb, werde von Wien aus mitbetreut, sagte der Sprecher zur APA.

Die ÖVAG hat am späten Freitagabend wieder eine Art Gewinnwarnung abgesetzt. Der AG-Abschluss auf Einzelinstitutsebene (UGB) werde 2012 "im deutlich zweistelligen Millionenbereich negativ" sein.

Das soll mit abermals hohen Abschreibungen auf Ost-Immobilien zusammenhängen, aber auch mit dem beschleunigten Abbau von Risiko-Aktiva.

Im Konzernabschluss nach IFRS-Bilanzierung will die ÖVAG nach den Riesenverlusten vom vorigen Jahr hingegen einen "signifikanten dreistelligen Millionenbetrag" ausweisen. (APA, 12.11.2012)