Wien - Die Bundeswettbewerbsbehörde (BWB) prüft den im Juli angekündigten Verkauf der Siemens Pensionskasse AG inklusive deren Beteiligungen Siemens Mitarbeitervorsorgekasse (MVK) und Sielog Systemlogig GmbH an die Valida Holding, berichtet das "WirtschaftsBlatt" (Montagausgabe). Laut BWB seien seien die beiden Unternehmen davon ausgegangen, dass die Übernahme nicht anmeldepflichtig sei. Die Wettbewerbhüter sehen das aber offenbar anders. "Wir haben Siemens und Valida am 29. Oktober 2012 mitgeteilt, dass der Zusammenschluss anmeldepflichtig ist. Bis jetzt ist keine Anmeldung bei uns eingegangen", so BWB-Sprecher Stefan Keznickl in der Zeitung.

Die Umsatzgrenzen für anmeldepflichtige Zusammenschlüsse liegen bei mehr als 330 Mio. Euro weltweit oder mehr als 30 Mio. Euro im Inland. Bei Pensionkassen, Banken oder Fonds gebe es keinen klassischen Umsatz, da sei die Lage schwieriger, hier gebe es Multiplikatorfaktoren. Im Falle der Siemens Pensionskasse und Valida würden die entsprechenden Schwellenwerte jedenfalls überschritten.

Damit sei das für Herbst angestrebte Closing nicht mehr zu schaffen, weil es sich von den Fristen her nicht mehr ausgehe, so das "WirtschaftsBlatt". "Ab Eingang der Ammeldung beträgt die Prüfungsfrist der Phase eins vier Wochen", so Keznickl.

Mit der Situation vertraute Personen rechnen laut Bericht nicht mehr damit, dass sich der Abschluss der Transaktion noch in diesem Jahr ausgeht. Die beiden Unternehmen geben sich demnach gelassen: "Wir streben das Closing wie geplant und im Sommer 2012 kommuniziert an", so Siemens-Sprecher Christian Lettner in der Zeitung. Valida-Sprecherin Monika Schmied sieht in der Prüfung keine Überraschung: Der Übernahmeprozess sei am Laufen, zum Closing komme es, nachdem alle behördlichen Schritte abgeschlossen seien. Valida stelle zusätzliche Unterlagen zur Verfügung. "Wir rechnen nicht damit, dass es bei der Übernahme der Siemens Pensionskasse zu Schwierigkeiten kommt", so die Valida-Sprecherin. (APA, 12.11.2012)