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Taylor Swift bei ihrem Auftritt bei der Verleihung der MTV Europe Music Awards in Frankfurt. Die US-Amerikanerin heimste die Trophäen für die beste Sängerin, die beste Live-Show und den besten Look ein.

Foto: Reuters/KAI PFAFFENBACH

Frankfurt am Main – Bei den europäischen MTV-Preisen sind wieder Stars aus Nordamerika die Hauptgewinner gewesen: Country-Star Taylor Swift (22) gewann am Sonntagabend drei Preise – und wandelt damit auf den Spuren von Lady Gaga, die in den Vorjahren vorne gelegen hatte. Swift holte sich am Sonntagabend in Frankfurt die Trophäen als beste Sängerin, für die beste Live-Show und den besten Look ab. Der kanadische Teenieschwarm Justin Bieber (18) wurde zum dritten Mal in Folge zum besten Sänger gekürt und gewann außerdem in den Kategorien "Best Pop" und "Best World Stage". Bieber kam allerdings nicht persönlich zur Verleihung, sondern bedankte sich nur artig per Videobotschaft und lobte auch Heidi Klum (39).

Das deutsche Ex-Topmodel Klum fungierte als Moderatorin: In einem Vorspann sprang Klum ihrem verlorengeglaubten Schmuck ins WC hinterher, um dann in einer Pseudo-Wasser-Woge mitten in der Manege zu erscheinen – denn die MTV-Macher machten diesen Abend mit Gauklern, Feuerspuckern und Artisten voll auf Zirkus – Popzirkus eben. Die wie immer kühl wirkende Klum wechselte ihre verspielten Versace-Outfits etwa ein halbes dutzendmal. Sie ließ tief blicken, mal in einem durchsichtig-nachthemdartigen Kleid, mal mit Schnüren und ausgestelltem Dekolleté.

Zwei Preise für Carly Rae Jepsen

Im Rund der Frankfurter Festhalle kreischten etwa 8000 Fans ihren Idolen zu, so auch der Kanadierin Carly Rae Jepsen (26). Sie gewann zwei Preise, darunter den wichtigen für den besten Song: für ihren Ohrwurm "Call Me Maybe". Sie stach unter anderem die Top-Favoritin des Abends aus, die Sängerin Rihanna (24), die in sechs Kategorien nominiert war, jedoch komplett leer ausging.

Auch der neue Weltstar Psy aus Südkorea war nach Frankfurt gekommen – er gewann den Preis für das beste Video, für den hunderte Millionen Mal im Internet angeklickten Hit "Gangnam Style" und den dazugehörigen Ritt-Stil-Tanz. In einem Einspieler versuchte sich auch gekonnt Moderatorin Klum an den Schritten; David Hasselhoff (60), der aus dem Backstage-Bereich für MTV twitterte, tanzte den "Gangnam Style" sogar auf einem Baustellen-Klo.

Die Fans hatten im Internet über ihre Pop-Idole abgestimmt. Laut MTV gingen in diesem Jahr 184 Millionen Stimmen ein, vergangenes Jahr waren es 158 Millionen gewesen. Während der Gala wurden einige Preise sogar nur online bekanntgegeben. Der Fernsehzuschauer bekam das nicht unbedingt mit, nur wenn er parallel im Internet mitfieberte. Dafür aber gab es immer wieder Einblendungen, in wie vielen Minuten welcher Künstler auftreten werde ("Pitbull performs in 17 mins"). So bekam die irisch-britische Boygroup One Direction zwei Preise: für die größten Fans und als beste Newcomer. Groß in Erscheinung traten sie aber bei der zweistündigen TV-Show nicht.

Tim Bendzko "Best German Act"

Nur wenige Preisträger waren schon vor Beginn der Show bekannt: Tim Bendzko wurde zum "Best German Act" gewählt und zeigte seine Trophäe stolz bei Facebook; die im Februar im Alter von 48 Jahren gestorbene US-Pop-Diva Whitney Houston wurde posthum als "Global Icon" geehrt. Alicia Keys bezeichnete sie als "göttliche Stimme". Schon als Kind habe sie zu ihr aufgeschaut. "We love you forever."

Die Europe Music Awards, die es seit 1994 gibt, gastierten zum zweiten Mal in Frankfurt, bereits 2001 wurden die Awards in der Festhalle vergeben. Die Preisverleihung wurde in diesem Jahr auf mehr als 60 Kanälen gezeigt und sollte fast 700 Millionen Haushalte weltweit erreichen. (APA, 12.11.2012)