Moskau - Beim Aufbau des ehrgeizigen russischen Navigationssystems Glonass sind nach offiziellen Angaben mindestens 6,5 Milliarden Rubel (rund 162 Mio. Euro) unterschlagen worden. Der Chef der Untersuchungskommission machte am Freitag die Spitze der Konstruktionsfirma verantwortlich, nannte aber keine konkreten Namen. Das Unternehmen wies die massiven Vorwürfe zurück. Glonass soll dem US-amerikanischen Marktführer GPS Konkurrenz machen und gilt als Prestigeprojekt von Kremlchef Wladimir Putin.

Das Geld sei auch mithilfe von Scheinrechnungen und Tarnfirmen abgezweigt worden, teilte das Innenministerium in Moskau mit. Vizeministerpräsident Wladislaw Surkow kündigte Hilfe bei der Aufklärung an. Der Aufbau des satellitengestützten Systems verzögert sich seit Jahren auch wegen immenser Kosten. Korruption ist in Russland weitverbreitet. (APA, 9.11.2012)