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Bei den Standardsituationen hat man sich "nicht geschickt angestellt", wie Trainer Peter Schöttel analysierte.

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Die Leverkusener mussten nicht annähernd an ihre Grenzen gehen.

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Ein Sieger des Abends: Die unerschütterlichen und stimmkräftigen Rapid-Fans.

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Leverkusen - Es ging für Rapid natürlich auch um Fußball, Tore und Punkte, allerdings stand am Donnerstagabend in der BayArena die Schadensbegrenzung im Vordergrund. Man wollte die 4000 mitgereisten Fans mit Einsatz bis zum Umfallen unterhalten, höhere Ansprüche wurden nicht gestellt, das wäre weltfremd gewesen, die Europa League ist einfach zwei Nummern zu groß.

Bayer Leverkusen hatte vor zwei Wochen im Happel-Stadion mit 4:0 gewonnen. Und diesmal fehlten Rapid auch noch sieben Stammspieler, zum Beispiel Steffen Hofmann, Guido Burgstaller, Deni Alar und Markus Heikkinen. Trainer Peter Schöttel nahm mit, was zwei Beine hat, im Mittelfeld werkten Ersatzkapitän Stefan Kulovits, Harald Pichler und Dominik Wydra, diese Konstellation wird es vermutlich nie wieder geben. Trotzdem wurde die Devise ausgegeben: Freut euch, dass ihr in so einem tollen Stadion gegen so eine tolle Mannschaft spielen dürft. Leverkusens Trainer Sascha Lewandowski schonte einige Stars, Stefan Kießling und Gonzalo Castro (schoss in Wien zwei Tore) hatten frei, der Neid hätte Schöttel fressen können.

Hütteldorf bemüht sich durchaus

4. Minute: Corner Leverkusen, Junior Fernandes köpfelt an die Latte, Jens Hegeler staubt ebenfalls per Kopf zum 1:0 ab. Der Rest aus Hütteldorf ist erfreulicherweise nicht auseinandergefallen, im Gegenteil, er nahm die Zweikämpfe an, war um die Spielgestaltung durchaus bemüht. Es wurden Chancen kreiert, Christopher Trimmel (5.), Terrence Boyd (32.) und Kulovits (34.) vergaben sie. Trimmel köpfelte sogar an die Stange (41.), das fiel unter die Rubrik Pech.

Castro musste für die zweite Halbzeit seinen Urlaub beenden, Lewandowski reagierte auf die solide Leistung Rapids. 53. Minute: Andre Schürrle volliert von der Strafraumgrenze das 2:0. 66. Minute: Manuel Friedrich köpfelt nach einem Corner das 3:0. Rapid ist also doch auseinandergefallen, der Klasseunterschied war schlussendlich zu groß, aber dass wusste man schon vor der Partie. Das Verhalten bei Standardsituationen ist extrem verbesserungswürdig, immerhin weiß Schöttel, woran gearbeitet werden muss.

Rapid bleibt einziges EL-Team ohne Punkt

Fazit: Erwartete Niederlagen (Debakel) treten prompt ein, der österreichische Vertreter bleibt nach vier Spieltagen der Gruppenphase als einzige der 48 Mannschaften ohne Punkt und kann natürlich nicht mehr aufsteigen. Die Rapid-Anhänger haben trotzdem gefeiert, das macht sie irgendwie einzigartig. Die Deutschen sind übrigens das einzige Team ohne Gegentreffer.

Auf die Europa League folgt Hausmannskost. Leverkusen gastiert am Sonntag in Wolfsburg, Rapid empfängt Wolfsberg. Da ist der Unterschied nur ein Buchstabe. (Christian Hackl aus Leverkusen, DER STANDARD, 9.11.2012)

Europa League, Gruppe K, 4. Runde, Donnerstag

Bayer Leverkusen - SK Rapid Wien 3:0 (1:0)
BayArena, 19.842, SR Libor Kovarik (CZE)

Tore:
1:0 ( 4.) Hegeler
2:0 (53.) Schürrle
3:0 (66.) Friedrich

Leverkusen: Rensing - Carvajal (74. Carlinhos), Friedrich, Toprak, Hosogai - Rolfes, Reinartz, Hegeler - Sam (46. Castro), Schürrle (62. Renato Augusto) - Fernandes

Rapid: Königshofer - Schimpelsberger, Sonnleitner, Gerson, Schrammel - Pichler - Trimmel, Kulovits, Wydra, Grozurek - Boyd (86. Prokopic)

Gelbe Karten: Carvajal, Reinartz bzw. Kulovits, Boyd