Teheran/Washington - Iranische Kampfflugzeuge haben in der vergangenen Woche der US-Regierung zufolge in internationalem Luftraum mehrmals auf eine US-Überwachungsdrohne geschossen. Das unbemannte Flugzeug sei jedoch nicht beschädigt worden und sicher zu seiner Basis zurückgekehrt, erklärte das Verteidigungsministerium am Donnerstag.

Sowohl US-Präsident Barack Obama als auch Verteidigungsminister Leon Panetta seien umgehend über den Zwischenfall unterrichtet worden, der sich am 1. November ereignet habe. Die USA hätten den Iran später gewarnt, dass sie solche Überwachungsflüge in der Region fortsetzen und militärische Gerätschaften beschützen würden.

Zwei iranische Kampfflugzeuge haben nach Angaben des US-Verteidigungsministeriums am 1. November ein unbemanntes US-Predator-Flugzeug über internationalen Gewässern im Golf angegriffen. Die beiden Kampfflugzeuge hätten ohne Vorwarnung in Richtung der unbewaffneten Drohne geschossen, sie aber nicht getroffen, sagte Pentagon-Sprecher George Little am Donnerstag. Die Drohne habe einen routinemäßigen Überwachungsflug in etwa 30 Kilometer Entfernung von der iranischen Küste absolviert, als die beiden Kampfjets vom Typ Su-25 sie bedrängt hätten - "eine Premiere".

Nicht in iranischem Luftraum

Zu keinem Zeitpunkt habe sich der Predator in iranischem Luftraum befunden, sagte Little. Teheran sei mittlerweile unterrichtet worden, dass die Aufklärungsflüge fortgesetzt würden. Der Vorfall fünf Tage vor der US-Präsidentschaftswahl war zunächst nicht publik gemacht worden. Das Pentagon habe nach dem Angriff in Teheran protestiert, berichteten Medien.

Vor einem halben Jahr gab es Berichte, dass dem Iran eine US-Drohne vom Typ RQ-170 in die Hände gefallen sei. Sie sei nach einem Aufklärungsflug in Afghanistan im iranischen Luftraum abgestürzt. Iranische Militärs hatten behauptet, sie sei von der Luftabwehr abgeschossen worden. Washington bezweifelte das damals. (APA, 8.11.2012)